Belastung für nachfolgende Generationen

Zu: "Wein trinken aus Protest gegen den Hochmoselübergang" (TV vom 10./11. April):

Der Imageschaden für einige Weingüter in Sichtweite der gigantischen Hochbrücke könnte erheblich sein. Für mich als Naturfreund und eifrigen Steuerzahler weitaus gravierender sind die Zerstörung des Moselsporns, der landschaftlich einmaligen Verbindung zwischen Moseltal und Hunsrück sowie die unverantwortliche Verschwendung nicht vorhandener Steuergelder.

Es klingt absurd, aber ohne die Weltwirtschaftskrise wäre das Projekt stillschweigend begraben worden. Da es offensichtlich weder zur Entwicklung der Region beiträgt noch sonstigen belegbaren wirtschaftlichen Nutzen bringt, war das ursprünglich privatfinanzierte Modell vor drei Jahren gestorben, und der Bund hatte sich daraus verabschiedet.

Auch aus der LKW-Maut war das Projekt mangels Einnahmen nicht finanzierbar. Erst als während der Krise baureife Projekte zum raschen Verbraten gepumpter Gelder gesucht wurden, lebte das Projekt wieder auf. Somit werden die negativen Auswirkungen des Kapitalmarkt-Desasters auch nachfolgende Generationen im Moseltal noch belasten. Allein die jährlichen Instandhaltungskosten der fertigen Brücke, so sie denn gebaut würde, dürften im zweistelligen Millionenbereich liegen. Hinzu kämen Zinsen in ähnlicher Höhe für die geborgten Baugelder. Ausgaben, die dem Land für die Instandhaltung der maroden Straßen fehlen werden.

Hans-Jürgen Belitz, Traben-Trarbach

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