Bildung

Zum Artikel "Kostenlos, aber nicht kostenfrei" (TV vom 22. Mai) diese Meinung:

Dass bisher nur die Schüler der Real- und früheren Hauptschulen von den Schulbuskosten befreit waren, ist natürlich nicht in Ordnung. Das wurde auch in Elternbeiräten der Gymnasien schon lange bemängelt. Es ist traurig, dass es erst einer gerichtlichen Entscheidung bedurfte, damit die Politik den verfassungsrechtlichen Gleichheitsgrundsatz akzeptiert. Nun muss Gleichheit nicht "Null für alle" bedeuten, sondern einen entsprechend geringeren Beitrag für die Eltern aller Schüler der Klassen fünf bis zehn. Das würde die Zusatzkosten für die öffentliche Hand zumindest reduzieren, was ja wohl auch nötig ist. Aber vielleicht wäre ein anderer Weg zur Kostenminimierung auf Dauer sinnvoller: Vor vielen Jahren wurde der Schülerverkehr in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) "integriert". Man erhoffte sich davon eine Effizienzsteigerung und unter dem Strich eine Kostensenkung. Aber was ist passiert? Der ÖPNV hat sich mehr und mehr auf den Schülerverkehr konzentriert, weil das für die Busunternehmen eben eine sichere Einnahmequelle ist. Kein Wunder, wenn im Rahmen der "Kostenminimierung" fast bei jedem Fahrplanwechsel die eine oder andere "öffentliche" Verbindung gestrichen wird. Kann man es ihnen verdenken? Wichtig wären deshalb wirksamere Rahmenbedingungen für den gesamten ÖPNV, die zu insgesamt wirtschaftlichen Angeboten führen. Denn so kann sich auch finanziell für den Anbieter ein besseres, zuverlässigeres und regelmäßigeres Angebot sehr wohl lohnen. Wo der ÖPNV in diesem Sinne optimiert wurde - etwa im Raum Karlsruhe - vervielfachte sich die Zahl der Nutzer, während die Verluste deutlich sanken. Heide Weidemann, Erden Anm. d. Red.: Frau Weidemann ist für die Ökologisch Demokratische Partei im Verbandsgemeinde-Rat Bernkastel-Kues.

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