Energie

Zur Diskussion über den Bau von Windkraftanlagen:

Ursprünglich gewiss eine gute Idee: Energiewende, hin zu umweltschonenden erneuerbaren Energiequellen. Nur, was daraus radikal und in atemberaubendem Tempo gemacht wird (ohne die Menschen mitzunehmen), das ist nicht mehr nachvollziehbar. Der parteiübergreifende Konsens über die Landschaftszerstörung ist einmalig und bezeichnend: Man merkt, um was es geht, vorzugsweise auf kommunaler Ebene - um Geld, Geld und nochmals Geld. Das wird im Gegenzug bezahlt mit Verrat an unserer Natur, unserer Heimat. Dem "Goldenen Kalb", das Geld in die kommunalen Kassen spülen soll, wird alles bedenkenlos untergeordnet und geopfert: unsere unverwechselbare Landschaft, unser Heimatgefühl, unser Wohlfühlen, ja unsere Identität! Monetär-kapitalistisches Denken ist wohl grundsätzlich aus den Köpfen der Menschen nicht auszutreiben. Vielleicht sollte hier ein durchaus übliches demokratisches Verfahren exerziert werden: eine Volksabstimmung der betroffenen Bürger! Denn eins ist sicher: Reue wird kommen, späte Reue, aber sie wird zu spät sein, und es wird ungemütlich werden für die heute und dann damals Verantwortlichen. Dass ausgerechnet die Grünen unsere Heimat, Natur und Landschaft ruinieren, ist wohl als Ironie der Geschichte zu sehen. Ihre ideologische Verbohrtheit bekommt die grüne Regierungspartei mittlerweile an ihrer Basis als zunehmenden Widerstand zu spüren. Umwelt-/Klimaschutz geht nun mal nicht und auf keinen Fall ohne Naturschutz, dieser wiederum ist essenziell von Landschaftsschutz nicht zu trennen. Hier wird versucht, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Ein faustisches Unterfangen. Zu früheren Zeiten war ein Bauwerk von Menschenhand, das einen Kirchturm in der Umgebung überragte, ein Sakrileg. Natürlich leben wir glücklicherweise in anderen, aufgeklärten Zeiten, aber vielleicht sollte man trotzdem noch ein bisschen Sensibilität bewahren. Und vielleicht jener bislang für den Normalbürger völlig unbekannten Faunaspezies Mopsfledermaus, jenem zierlichen, verhöhnten, belächelten, verschmähten und doch so gefürchteten Tierchen jetzt schon ein Denkmal setzen, ein Denkmal des Widerstands hier in unserem Land der Dichter und Denker. David gegen Goliath: Das hatten wir doch schon mal! Hans-Josef Koltes, Neuhütten

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