Musik

Zur Berichterstattung über das wegen Unwetters abgebrochene Festival "Rock am Ring" bei Mendig in der Eifel (TV vom 4./5., 6. und 7. Juni):

Den Satz von Konzertveranstalter Marek Lieberberg zur Absage der Veranstaltung durch die VG Mendig ("Das war keine Sternstunde der Behörde") kann man nur als Frechheit bezeichnen! Bei Veranstaltungen dieser Art und Dimension (siehe Love-parade in Duisburg) machen sich sehr wenige die Taschen sehr voll! Und wenn dann etwas schiefgeht, sprich "Unvorhergesehenes" passiert, sind immer die Behörden schuld. So einfach geht das nicht, Herr Lieberberg. Das langfristig schlechte Wetter war nicht "unvorhersehbar"; trotzdem ging die Party los. Erst mal 80 Blitzverletzte am Freitag; okay, ein Promille der Besucher; kurzes Regenpäuschen und weiter. Da fragt man sich, ob man so lange wartet, bis es Tote gibt. Die vom TV interviewten Teilnehmer sahen die Situation ganz anders; die hatten Angst. Die Polizei riet zum Abbruch, vernünftig Denkende sowieso, verängstigte Teilnehmer reisten sicherheitshalber ab. Michael Ölhorn, ein Fachmann für Gefahrenbeurteilungen, meinte, es hätte Tausende von Toten und Verletzten geben können, wären die Blitze am Bühnenbereich in der Menge eingeschlagen. Von einer Panikreaktion mal ganz abgesehen. Und da man sich nach dem ersten Schaden nicht konsequent zu einer Absage der Veranstaltung durchringen konnte, entstand ein weiteres Kuriosum: Wie kann es sein, dass gleich aus vier umliegenden Landkreisen die für Großschadenslagen und Katastrophen aufgestellten Technischen Einsatzleitungen (TEL) mit 600 Mann und 120 Fahrzeugen in Bereitstellungsräume nach Mendig abgezogen wurden, um im Fall einer "wahrscheinlichen Katastrophe" dort unmittelbar helfen zu können? Dieselben Landkreise waren damit, bei gleicher Unwetterlage, ihrer Führungskräfte und Einsatzmittel beraubt! Das ist schier unglaublich. Ich würde Herrn Lieberberg eine Extra-Rechnung mit Gefahrenzulage stellen. Freiwillige Helfer aus Feuerwehren, THW und weiteren Hilfsorganisationen derart zu missbrauchen, überschreitet jede Grenze der Vernunft. Danke den Verantwortlichen der VG Mendig für ihren richtigen und umsichtigen Entschluss! Jürgen Mathar, Hillesheim

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