Religion

Zum Artikel "Katholiken protestieren gegen Trierer Bischof" (TV vom 24. November):

Bei aller Aufregung der Menschen aus dem saarländischen Beckingen, die sich bezüglich der Amtsenthebung von Pfarrer Eckert Luft machen, sollte man einiges bedenken: Erstens wird Bischof Ackermann seine Gründe für sein Handeln haben und ist nicht verpflichtet, diese vor aller Öffentlichkeit breitzutreten - was Pfarrer Eckert vielleicht mehr schaden als nützen würde. "Einzelne anonyme Briefe" werden wohl kaum einzige Grundlage einer Amtsenthebung sein. Zweitens hat jeder Priester seinem Bischof Ehrfurcht und Gehorsam versprochen und sollte sich als Mitarbeiter seinem Bischof verpflichtet fühlen. Vielleicht sollte der eine oder andere sich daran noch einmal erinnern … Drittens kann eine Pfarrgemeinde durchaus gespalten werden, wenn nur die eigene konservative Sicht gilt und jede Vielseitigkeit ausgegrenzt wird, anstatt eine Gemeinschaft aller anzustreben. Jesus war auch offen für alle, gerade auch für die, die den Frommen so gar nicht in den Kram passten. Und er sollte doch unsere Richtschnur sein. Die Menschen, die durch die Spaltung der Pfarrgemeinde dieser Kirche ferngeblieben sind, sind folglich auch nicht mehr dort zu finden, so dass natürlich nur positive Meinungen zu Pfarrer Eckert von den Kirchenbesuchern zu hören sind, denn die Andersdenkenden haben längst - leider - aufgegeben und sich anderweitig orientiert, wodurch es kein Ringen mehr gibt um gegenseitige Akzeptanz und ein gutes Miteinander vieler Verschiedener. Viertens sollte jetzt niemand laut mittönen, ohne genaue Hintergründe von allen Seiten zu kennen. Unseren Bischof zu diffamieren, ohne alle seine Beweggründe zu kennen, halte ich für oberflächlich und wenig "katholisch", wenn das schon einmal so hervorgehoben wird. "Katholisch" heißt übrigens "allumfassend/allgemein", also offen für alle, nicht nur für Konservative, sondern auch für Andersdenkende. Mechtild Paul, Wallerfangen

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