Wie wär's mit "Zeltinger Himmelreichbrücke"?

Zum Artikel "Wein trinken aus Protest gegen den Hochmoselübergang" (TV vom 11./12. April):

Durch die Proteste der Winzer- und der Weingurus ging jede sachliche Diskussionsgrundlage leider verloren. Die geplante Brücke in der Computersimulation zeigt auf der linken Seite in der zur Mosel geneigten Hanglandschaft auch eine Verbuschung. Rechtsseitig sind die Weinbergslagen zu erkennen. In diesen sollen zwei Brückenpfeiler errichtet werden. Wenn Mr. Hugh Johnson von Verbrechen und Vandalismus spricht, hat er sich in seiner Wortwahl erheblich vergriffen, denn Brückenbau-Ingenieure, die ihre Kunst beherrschen, sind Entscheidungsträger auf höchster Ebene und zum Teil Weinkenner und Moselweintrinker. Beton speichert vor allem über dem Bodenbereich die Sonnenwärme und gibt diese an die in Pfeilernähe geschützt stehenden Rebstöcke ab. Deshalb wachsen an diesen Reben die dicksten Weintrauben. Die Winzer und Weingurus sollten sich freuen.

Außerdem werden die Betonflächen der Pfeiler durch Auftragen einer Spezial-Glätteschicht aufs Feinste veredelt (Winzer veredeln ihren Wein). Wieso stört die 160 Meter hohe Brücke, die über die Weinberge führt? Ein Umdenken in Richtung Miteinander sollte möglich sein, sonst werden auch künftige Proteste wirkungslos bleiben.

Wie wäre es beispielsweise mit einem Namen "Zeltinger Himmelreichbrücke" für den Hochmoselübergang? Beim Bau eines Parkplatzes in der Nähe des Brückenkopfes könnten auch Frau Künast und Herr Fischer kommen und das "Zeltinger Himmelreich" von oben betrachten. Den Herren Johnson und Pigott sei vergeben, und wenn in Berlin das eine oder andere Glas Moselwein bei himmlischer Erleuchtung getrunken wird, dann verwandelt sich Protestwein in Genusswein, der zwischen Ürzig und Zeltingen-Rachtig wächst und nach wie vor immer getrunken wird.

Benno Fuchs, Schweich

brückenbau

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