Das hilft bei Problemen mit den Nieren

Schützt das Trinken von viel Wein und Wasser vor Nierensteinen? Wie erkenne ich, dass die Nieren durch Diabetes Schaden nehmen? Zwei Stunden lang beantworteten Ärzte zahlreiche Leserfragen.

Trier. (kat) Hier einige ausgewählte Fragen und Antworten.

Ich bin Winzer, bewege mich viel und trinke viel Wein und Wasser. Dennoch habe ich immer wieder Nierensteine. Wie kann das sein?

Professor Dr. Dietmar Neisius, Chefarzt der urologischen Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Trier: Das Trinken von Wein schützt nicht vor Nierensteinen. Im Gegenteil: Alkohol, in welcher Form auch immer, fördert über den Harnsäurestoffwechsel die Steinbildung. Vorbeugend gegen Nierensteine helfen das Trinken von eineinhalb bis zweieinhalb Liter Wasser oder Tee täglich, viel Bewegung sowie eine ausgewogene Ernährung mit viel Fisch, Salat und Gemüse sowie - reduziert - Fleisch und Kohlenhydrate.

Gibt es ein Medikament gegen Nierenzysten?

Dr. Dietmar Neisius: Nein, dagegen gibt es kein Medikament.

Seit zwei Jahren habe ich immer mal wieder Blut im Urin festgestellt. Was kann dahinter stecken?

Dr. Dietmar Neisius: Der Harntrakt muss auf Tumorbildung untersucht werden. Oft ist Blut im Urin das erste Zeichen für Nierentumore und Tumore in Harnleiter und Harnblase.

Woran erkenne ich, dass meine Nieren durch Diabetes möglicherweise Schaden genommen haben?

Dr. Matthias Schilling, Facharzt für Allgemeinmedizin mit diabetologischer Schwerpunktpraxis, Wittlich: Der Urin sollte mindestens einmal im Jahr untersucht werden. Durch die Bestimmung des Mikroalbumins (Eiweiß) kann man Schäden früh feststellen und gegebenenfalls durch die frühe Gabe von speziellen Medikamenten die Nieren schützen.

Bei mir wurde eine Niere entfernt, und jetzt habe ich eine Schwellung auf der Seite, die operiert wurde. Was kann das sein?

Dr. Matthias Schilling: Es könnte sich um einen Narbenbruch handeln. Suchen Sie einen Arzt auf!

Bei einer Untersuchung wurden Zysten an einer Niere festgestellt Was bedeutet das?

Dr. Matthias Schilling: Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Blasen an der Niere, die harmlos sind, wenn sie klein sind. Sie werden gefährlich, wenn sie groß werden und Gefäße wie etwa die Harnleiter verdrängen.

Bei mir wurden erhöhte Nierenwerte festgestellt. Und jetzt?

Dr. Roland Strupp, Facharzt für Innere Medizin, Trier: Es muss zunächst abgeklärt werden, woher die erhöhten Nierenwerte stammen.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen einer schlechten Herzfunktion und Problemen mit den Nieren?

Dr. Roland Strupp: Ja, den gibt es. Es kommt häufig vor, dass bei einer schlechten Herzleistung auch die Nierenfunktion nachlässt.

Ich habe immer wieder Harnwegsinfekte, die eine Antibiotika-Therapie erfordern. Haben Sie einen Tipp?

Dr. Andreas Becker, Facharzt für Innere Medizin (Nephrologie), Trier: Es ist wahrscheinlich, dass die Keime durch die Antibiotika-Therapie nicht richtig beseitigt, sondern nur zurückgedrängt werden. Wichtig wäre, dass eine "Urinkultur" angelegt wird, um herauszubekommen, welche Bakterien letztlich für Ihre immer wiederkehrenden Harnwegsinfekte verantwortlich sind.

Ich habe Blut im Urin. Der Urologe konnte nichts Krankhaftes feststellen.

Dr. Andreas Becker: Es gibt auch internistische Erkrankungen, die mit Blut im Urin einhergehen können. Suchen Sie einen Nephrologen auf!

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