Garten Kräuter sind Lifestyle

Trier · TV-Garten im Juni: Aromapflanzen liefern die passende Würze für diverse Anlässe, brauchen aber spezielle Standortbedingungen.

 Mit der Erfindung der Kräuterspirale hat man versucht, den unterschiedlichen Ansprüchen der Kräuter auf engstem Raum gerecht zu werden.

Mit der Erfindung der Kräuterspirale hat man versucht, den unterschiedlichen Ansprüchen der Kräuter auf engstem Raum gerecht zu werden.

Foto: Kathrin Hofmeister

Immer mehr Freunde des guten Geschmacks empfinden ihren Selbstversorgergarten als den wahren Luxus unserer Zeit. Kräuteranbau ist dabei die einfachste Art, gesunde Lebensmittel in den täglichen Speiseplan einzubauen und Vielfalt auf kleinstem Raum zu genießen. Damit der Anbau zum Erfolg wird, muss man die Standortansprüche der verschiedenen Kräuter berücksichtigen.

Mit der Küchenschürze in den Garten gehen, einmal quer durchs Kräuterbeet ernten und schon hat man den Kräutermix für das Salat-Dressing, die Pasta-Soße oder eine Fleischmarinade beisammen. Der Anbau von Würz- und Aromapflanzen kommt für jeden infrage, der eine Gartenecke mit mindestens fünf Stunden Sonne täglich besitzt. Allerdings muss man bei der Standortwahl zwischen Wärme liebenden Mittelmeerkräutern und saftigen Gartenkräutern unterscheiden.

Zu den Mittelmeerkräutern zählen hartlaubige, teils verholzende Gewächse wie Thymian, Salbei, Rosmarin, Ysop und Bergbohnenkraut, aber auch das typische Pizzakraut Oregano. Ihr natürlicher Standort ist ein durchlässiger, eher magerer, mineralstoffreicher Boden. Die Sonnenhungrigen kommen gut mit Trockenheit zurecht. Andere Standortbedingungen brauchen Klassiker wie Estragon, Zitronenmelisse oder Liebstöckel. Sie lieben einen nährstoffreicheren Gartenboden und benötigen ausreichend Feuchtigkeit. Vor allem Schnittlauch zeigt in seinen saftigen Stängeln an, dass er viel Wasser wünscht.

Mit der Erfindung der Kräuterspirale hat man versucht, den unterschiedlichen Ansprüchen der Kräuter auf engstem Raum gerecht zu werden. Am sonnigsten Platz, auf der Spitze des schneckenhausförmigen Mauerbeetes, ist der Boden mager und sandig. Hier stehen die sonnenhungrigen mediterranen Arten. Weiter abwärts wird der Boden humusreicher und bietet sich für Kapuzinerkresse und andere Starkzehrer mit großem Durst an.

Die unterschiedlichen Standortbedingungen lassen sich ebenso gut in verschiedenen Beeten vorhalten. Auf einem vorhandenen Sandboden fühlen sich Wermut und Currykraut wohl. Für saftige Salatkräuter wie Sauerampfer, die es nährstoffreicher und feuchter lieben, mischt man solchen, von Natur aus mageren Böden, Bentonit unter. Der lehmhaltige Zusatzstoff hält Feuchtigkeit länger. Das bietet sich auch für das einjährig gezogene Basilikum an. Für den Freilandanbau hat sich übrigens das Strauchbasilikum bewährt. Die „Säufer“ brauchen einen humusreichen, lockeren Gartenboden.

Solche Böden sagen auch fruchtigen Aromagebern wie Limonadenpflanze (Agastache mexicana) oder exotischen Salbeiarten wie Fruchtsalbei (Salvia dorisiana), Ananassalbei (Salvia rutilans) und dem sehr durstigen Honigmelonensalbei (Salvia elegans) zu. Die trendigen Blütenpflanzen für spritzige Limonaden (siehe Info) und Desserts kann man in der Sommersaison sehr gut im Kräutergarten auspflanzen. Zum Überwintern setzt man die frostempfindlichen Kalthauspflanzen in den Kübel. Mit trockeneren Standorten im Freien kommt die Zitronenverbene (Lippia citriodora) zurecht. In Frankreich ist „Verveine“ seit langem ein angesagtes Teekraut. Jetzt erobert der bei Berührung zitronig duftende Strauch die Kräutergärten hierzulande. In Hochbeeten finden solche Teekräuter, Genuss- und Aromapflanzen oft die besten Bedingungen. Vor allem den wärmeliebenden Arten kommt die Lage zugute. In den höher gelegenen Beeten erwärmt sich der Boden rascher. Durch den Schichtaufbau mit gutem Wasserabzug im unteren Teil ist die Drainage gesichert. Abgesehen von der Rücken schonenden Ernte  kann man die erhöhten Pflanzplätze überall aufstellen. Selbst auf Terrasse und Balkon bietet sich damit die Möglichkeit, die angenehm duftenden Gewächse in Küchennähe anzubauen.

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