Am Markt orientieren

Seit einigen Monaten kämpft die Allianz aus Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Arbeitsamt und Trierischem Volksfreund ganz intensiv um jeden Ausbildungsplatz auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Die Aktion "Ausbildung jetzt!" hat viele Mitstreiter - Manager im Ruhestand, Politiker und ehrenamtliche Lehrstellenlotsen, die still und heimlich Klinken geputzt und um viele Ausbildungsplätze geworben haben. Denn in Zeiten eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes ist es nicht selbstverständlich, dass Unternehmen auch über ihren eigenen Bedarf hinaus ausbilden. Doch dieses unternehmerische Handeln braucht die Region. Die Firmen, die heute jungen Menschen eine Chance geben, werden morgen davon profitieren. Denn bei der demografischen Entwicklung in Deutschland werden junge Fachkräfte schon bald ein bedeutender Vorteil für Unternehmen sein. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich sogar schon, dass der Kampf um den Nachwuchs bereits entfacht ist. In zahlreichen Branchen suchen Unternehmen händeringend nach Azubis. Doch trotz allem Bemühen ist in manchen Bereichen kein Lehrling zu bekommen. Metzger, Bäcker oder Hotels und Gaststätten leiden unter extremem Nachwuchsmangel. Für alle Jugendlichen, die bisher noch keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, liegen hier große Chancen. Denn die Jugendlichen müssen sich am Markt orientieren. Nicht alle können ihren Traumjob erlernen. Doch wer einmal den Schritt in eine Ausbildung gewagt hat, merkt häufig schnell, dass auch andere Berufszweige spannend, interessant und zukunftsträchtig sind. Die so genannten "Schattenberufe" - die wenig bekannt oder bei Jugendlichen unbeliebt sind - haben allesamt Perspektiven. Doch nicht nur die Jugendlichen müssen sich am (Ausbildungs-)Markt orientieren, auch Unternehmen dürfen nicht nur jammern. Mit Offenheit, Fantasie und neuen Ideen lassen sich Jugendliche begeistern. Gute Betriebe haben in den meisten Fällen eben auch gute Azubis. h.waschbuesch@volksfreund.de

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