Ralf Ruthe Ein Meister des absurden Witzes

Trier · Ralph Ruthe unterhält 520 Zuschauer in der Trierer Europahalle mit Comics und Videos von Tieren, Menschen und anderen Lebewesen.

 Cartoonist Ralph Ruthe unterhält das Publikum indem er vor allem Videos und Comics auf der Leinwand zeigt.

Cartoonist Ralph Ruthe unterhält das Publikum indem er vor allem Videos und Comics auf der Leinwand zeigt.

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Nora John

„Was macht ein Cartoonist auf der Bühne?“. So lautet die Ausgangsfrage zu Beginn der Show „Shit happens“ von Ralph Ruthe. Die Antwort ist einfach: Er spricht über seine Arbeit, seine Pläne, seine Ideen und wie sie entstehen, seine bisherigen Cartoons, Videos und generell über sein Schaffen. Und da dieses ausgesprochen witzig ist, haben die 520 Besucher in der Trierer Europahalle viel zu lachen. Auf einer Leinwand sind knapp zwei Stunden lang Videos und Cartoons mit zum Teil wunderbar absurden Geschichten zu sehen. Dass unter den Besuchern große Fans des Cartoonisten aus Bielefeld sind, zeigt sich mehrfach am großen Applaus, wenn Ruthe eine seiner bekannten Serien ankündigt.

Zum Beispiel „Flossen“ mit den Fischen Barry und Sting, die gemeinsam in einem Aquarium leben. Laut Ruthe ein Mikrokosmos, vergleichbar mit der realen Welt. Und eben absurd, wenn Barry grantig anmerkt, dass das dauern kann. Gemeint ist die Wäsche, die im Aquarium zum Trocknen aufgehängt ist. Oder auch, wenn die Fische plötzlich durch eine Mauer getrennt sind, weil einer von ihnen versehentlich dem „orangen Fisch“, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit Präsident Trump hat, seine Stimme gegeben hat.

Es sind vor allem die Ausschnitte aus Serien, die dem Publikum Freude machen. Videos und Comics von der HNO-WG sorgen für Spaß. Die WG besteht aus einem Nashorn, einer Giraffe und einem Koala­bären. Alle drei erleben Halloween in einem einsamen Hotel. Auch hier neben blutigen Fratzen und gräulichen Kreaturen absurde Details wie die Spinne, die die Leidenschaft des Nashorns fürs Stricken teilt.

Ruthe selbst bleibt während der Show eher im Hintergrund. Er erzählt und singt ab und zu, aber hauptsächlich sprechen seine Comics für sich. Zu Beginn der zweiten Hälfte haben die Zuschauer  Gelegenheit, Fragen zu stellen. Ruthe beantwortet die Frage nach seinem Traumberuf damit, dass er gerne Leute zum Lachen bringen möchte. Und nein, nichts von dem, was er mache, habe er im klassischen Sinn gelernt. Eine Frage bezieht sich auf seine Werbeparodien. Ob es da Reaktionen der betroffenen Firmen gebe, fragte ein Zuschauer. Es werde geduldet, sagt Ruthe, ein paar Firmen hätten positive Rückmeldungen gegeben. Welche das seien, verrate er nicht. Und so bleibt das Publikum im Ungewissen, ob beispielsweise die Firme „Alpecin – Doping für die Haare“ erfreut ist darüber, dass Dr. Klenk, der wirklich existiert und im Werbespot auftritt, als ständig bekifft gezeigt wird.

Knapp zwei Stunden wird das überwiegend junge Publikum unterhalten. Und wer danach noch Geduld hat, kann sich anstellen und bekommt von Ruthe eine persönliche Zeichnung gemalt. Bis weit nach Mitternacht hat sich der Cartoonist dafür Zeit genommen, so dass niemand mit leeren Händen heimgehen muss.

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