Minimalinvasive Eingriffe bilden einen Schwerpunkt der Arbeit des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier

Gerade mal 0,8 Millimeter sind sie dick, die Mikro-Endoskope, die dem Speichel den ungehinderten Weg bahnen sollen. Ein Stau hat sich gebildet, ein Stein blockiert den Speichelfluss in einer Drüse des Unterkiefers. Eine eitrige Entzündung ist die Folge, der Patient klagt über Schwellungen und Schmerzen.

Wurde früher über einen Schnitt von außen die gesamte Drüse entfernt, erfolgen Untersuchung und Eingriff nun minimalinvasiv. Mit winzigen Zangen, feinen Bohrern und kleinsten Fangkörbchen, die über ein Endoskop eingeführt wurden, werden die Speichelsteine zerkleinert und über den Ausführungsgang der Drüse zu Tage befördert. Lediglich eine lokale Betäubung ist nötig, berichten Dr. Peter Kress und Dr. Peter Schäfer, noch am selben Tag könne der Patient wieder Nahrung zu sich nehmen. Durch vorhandene Körperöffnungen wie Mund, Nase und Ohr eindringen, um auf diesen Wegen Erkrankungen zu behandeln, ist für die beiden Chefärzte der HNO des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen professionelle Routine.

„Minimalinvasive Chirurgie spielt in unserem Haus eine sehr große Rolle“, berichtet der Geschäftsführer Dipl.-Kaufmann Jörg Mehr. „Uns ist sehr daran gelegen, dass unsere Patientinnen und Patienten mit möglichst wenig Nebenwirkungen und Komplikationen wieder in ihr geregeltes Leben zurückkommen können. Dafür bietet die Schlüssellochchirurgie die besten Voraussetzungen. Hierfür investieren wir regelmäßig in die neueste Technik, die sowohl den Experten im Haus als auch unseren Patienten zugutekommt.“

„Großer Chirurg, großer Schnitt“ habe es früher geheißen, erinnert sich Professor Dr. Pan Decker. Heute sei es eher umgekehrt, berichtet der Chefarzt der Chirurgie 1. Mit kleinen Schnitten Großes leisten, darauf versteht man sich im Klinikum Mutterhaus bestens. Die minimalinvasive Chirurgie bildet einen besonderen Schwerpunkt der operativen Tätigkeit der Klinik, so auch in der Arbeit von Decker und seinem Team. Mittels moderner Video- und Röntgentechniken wird heute vielen Erkrankungen zu Leibe gerückt, bei denen noch vor einigen Jahren kein Weg an einer offenen OP vorbeigeführt hätte. „Wir versuchen immer, atraumatisch zu behandeln“, erklärt der Chefarzt. Soll heißen: Bei einem Eingriff wird eine Verletzung des Körpergewerbe möglichst vermieden oder zumindest minimiert.

Möglich wird dies etwa durch den Einsatz eines Laparoskops, über das eine Videokamera in den Bauchraum eingeführt und mithilfe endoskopischer Instrumente der Eingriff vorgenommen wird. Der Hautschnitt, der für das Einführen des Laparoskops notwendig ist, misst weniger als ein Zehntel der Länge des Schnitts, der bei einer herkömmlichen OP notwendig wäre. Ob Entfernung von Gallenblase, entzündetem Blinddarm oder Milz, oder auch bei Behandlungen von Leber und Bauchspeicheldrüse – meist genügt ein minimalinvasiver Eingriff. Doch endoskopische Verfahren werden auch bei schwerwiegenderen Leiden wie etwa Tumorerkrankungen verwandt, unter anderem beim Darmkrebs.

Die Vorzüge minimalinvasiver Methoden sind für den Patienten vielfältig: Grundsätzlich sind sie deutlich schonender und mit weniger Risiken behaftet. Postoperative Belastungen treten wesentlich seltener auf, Heilungsphase und somit auch Klinikaufenthalte sind kürzer. Nicht zuletzt bleiben den Betroffenen sichtbare Narben erspart. Auch die Mediziner profitieren von den Verfahren: So erhalte man als Operateur bei einer Laparoskopie einen besseren Überblick über den Bauchraum und könne so noch gezielter vorgehen; bisweilen stoße man im Zuge des endoskopischen Eingriffs auch auf zusätzliche Erkrankungen, die bislang unentdeckt geblieben waren. Dass sich die Bildqualität der aus dem Innern des Körpers nach außen übertragenen Videoaufnahmen in den vergangenen Jahren deutlich verbesserte, sei ein weiterer immenser Vorteil, berichten die Mediziner unisono.

Auch in der Gynäkologie baut man auf reichhaltige Erfahrungen. Bereits vor 40 Jahren sei die Schlüssellochtechnologie in seinem Fach ein Thema gewesen, etwa bei der Entfernung von Eierstockzysten, berichtet Dr. Wolfgang Günther. Heute lassen sich viele Leiden, bei denen früher ein großer Schnitt notwendig war, minimalinvasiv beheben, fährt der Chefarzt der Gynäkologie fort. Beispielhaft nennt er die Entfernung der Gebärmutter wenn diese von vaginal nicht möglich ist. Die deutlich schonenderen Verfahren sorgten dafür, dass die Patientinnen wieder schneller fit seien und mögliche Komplikationen größerer Eingriffe vermieden werden könnten, so Günther. Besonders anschaulich zeigen sich die Vorzüge minimalinvasiver Methoden bei der Entfernung von Myomen: Diese gutartigen Muskelknoten können eine Schwangerschaft verhindern oder zu Komplikationen während einer Schwangerschaft führen. Wollte man früher Myome entfernen, war ein Bauchschnitt nötig. Doch der barg die Gefahr späterer Verwachsungen. Heutige Verfahren sind für die Patientin erheblich weniger belastend und erhöhen auch wesentlich deren Chancen, Kinder zu bekommen.

Bekommen Kinder später Mandelentzündungen, kann den kleinen Patienten in der HNO geholfen werden. Als einziges Klinikum in der Region bieten Kress‘ und Schäfers Abteilung eine Mandelverkleinerung mittels Laser an. Anders als bei der kompletten Entfernung der Mandeln führt die sogenannte Lasertonsillotomie deutlich seltener zu Komplikationen, berichten die beiden Chefärzte. Insgesamt liegt der Anteil minimalinvasiver Methoden bei allen Eingriffen der HNO des Klinikums Mutterhaus zwischen 50 und 60 Prozent, beziffern Kress und Schäfer.

In der Gefäßchirurgie des Klinikums werden neun von zehn Eingriffen minimalinvasiv durchgeführt, erläutert Dr. Christian Sprenger, Chefarzt der einzigen Hauptfachabteilung auf diesem Gebiet in Trier. Das Behandlungsspektrum reicht von der Entfernung von Krampfadern über die Behandlung von Verengungen der Halsschlagader zur Verhinderung eines Schlaganfalls bis zur Therapie des Bauchaorten-Aneurysmas. Die Vorteile minimalinvasiver Methoden liegen auf der Hand: Sie sind weniger belastend für Körper und Psyche, und war bei einer aufwändigen OP des Bauchaorten-Aneurysmas einst ein mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt üblich, müssen die Betroffenen nach einer minimalinvasiven Behandlung nur noch vier bis fünf Tage stationär im Klinikum verbleiben. Hinzu kommt: Meist braucht es nur eine örtliche Betäubung, bei einigen Eingriffen kann selbst auf eine lokale Anästhesie verzichtet werden.

In der Gefäßchirurgie des Klinikums werden neun von zehn Eingriffen minimalinvasiv durchgeführt, erläutert Dr. Christian Sprenger, Chefarzt der einzigen Hauptfachabteilung auf diesem Gebiet in Trier. Das Behandlungsspektrum reicht von der Entfernung von Krampfadern über die Behandlung von Verengungen der Halsschlagader zur Verhinderung eines Schlaganfalls bis zur Therapie des Bauchaorten-Aneurysmas. Die Vorteile minimalinvasiver Methoden liegen auf der Hand: Sie sind weniger belastend für Körper und Psyche, und war bei einer aufwändigen OP des Bauchaorten-Aneurysmas einst ein mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt üblich, müssen die Betroffenen nach einer minimalinvasiven Behandlung nur noch vier bis fünf Tage stationär im Klinikum verbleiben. Hinzu kommt: Meist braucht es nur eine örtliche Betäubung, bei einigen Eingriffen kann selbst auf eine lokale Anästhesie verzichtet werden.

In der Gefäßchirurgie des Klinikums werden neun von zehn Eingriffen minimalinvasiv durchgeführt, erläutert Dr. Christian Sprenger, Chefarzt der einzigen Hauptfachabteilung auf diesem Gebiet in Trier. Das Behandlungsspektrum reicht von der Entfernung von Krampfadern über die Behandlung von Verengungen der Halsschlagader zur Verhinderung eines Schlaganfalls bis zur Therapie des Bauchaorten-Aneurysmas. Die Vorteile minimalinvasiver Methoden liegen auf der Hand: Sie sind weniger belastend für Körper und Psyche, und war bei einer aufwändigen OP des Bauchaorten-Aneurysmas einst ein mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt üblich, müssen die Betroffenen nach einer minimalinvasiven Behandlung nur noch vier bis fünf Tage stationär im Klinikum verbleiben. Hinzu kommt: Meist braucht es nur eine örtliche Betäubung, bei einigen Eingriffen kann selbst auf eine lokale Anästhesie verzichtet werden.

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