Justiz Prozessauftakt gegen 20-jährigen Mann aus dem Islek

Daleiden/Gerolstein/Trier · Der erste Prozesstag  endet nach nur zwanzig Minuten. Der Angeklagte schwieg bisher, kündigt aber an, im Prozess aussagen zu wollen.

Das Verfahren gegen einen Eifeler wird am Dienstag fortgesetzt.

Das Verfahren gegen einen Eifeler wird am Dienstag fortgesetzt.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

(aff) Der Gerichtssaal ist fast leer, nur zwei Medienvertreter haben sich zur Eröffnung des Verfahrens gegen einen zwanzigjährigen Mann aus dem Islek im Landgericht Trier eingefunden. In Handschellen wird der Angeklagte in den Saal geführt. Er wirkt freundlich, begrüßt zurückhaltend Richter, Staatsanwaltschaft und seine Pflichtverteidigerin. Fast zwanzig Minuten dauert die Verlesung der Anklageschrift, dann ist der erste Tag Prozesstag auch schon wieder vorbei.

Wegen einer ganzen Reihe von Vorwürfen muss sich der Mann vor der Ersten Großen Jugendkammer des Landgerichts Trier verantworten. Sämtliche Vergehen, die ihm zur Last gelegt werden, soll er zwischen Dezember 2021 und Juni 2022 begangen haben. Neben dem wiederholten Einwerfen von Fensterscheiben eines Imbiss in Daleiden steht auch Brandstiftung auf der langen Liste der Vorwürfe. Er soll unter anderem in einem Baumarkt in Gerolstein mehrere Feuer gelegt haben. Zudem wird ihm zur Last gelegt, sich bei seiner Festnahme entschieden gewehrt und auch Polizeibeamte beleidigt zu haben.

Zum Prozessauftakt werde man, so der vorsitzende Richter Günter Köhler, erst mal nur die Staatsanwaltschaft mit ihrer Anklage hören, die Befragung von Zeugen und auch die des Angeklagten folge an den kommenden zwei Prozesstagen, sagt er. Der Beschuldigte verfolgt nickend seine Worte. „Ich möchte darauf hinweisen, dass Sie nicht dazu verpflichtet sind etwas zu den Beschuldigungen zu sagen, allerdings wirkt sich im Fall einer Verurteilung jede Aussage oder jedes Geständnis auch günstig auf das Strafmaß aus“, sagt Richter Köhler. Bisher seien im Vorfeld keine Gespräche geführt worden.

Die Rechtsanwältin des Angeklagten, Sandra Gallien, beugt sich kurz zu ihrem Mandaten hinüber und kündigt anschließend an, dass der junge Mann bereit sei im Wesentlichen auf offene Fragen und die Vorwürfe eingehen zu wollen. Der Beschuldigte befand sich seit der vorgeworfenen Brandstiftung erst in Untersuchungshaft in der Jugendstrafanstalt Wittlich, wurde dann  in eine psychiatrische Klinik gebracht.

Das Verfahren wird am Dienstag, 6. Dezember, und am Donnerstag, 8. Dezember, jeweils um 9 Uhr vor dem Landgericht Trier fortgesetzt.

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