Damit es nicht zur Pandemie kommt

Oft wird sie unterschätzt und mit einer simplen Erkältung verwechselt. Doch die Grippe ist hartnäckiger als ein Schnupfen - und um einiges gefährlicher. Das sechste Bitburger Gesundheitsforum widmete ihr einen Abend.

Bitburg. (red) "Grippeviren weltweit auf dem Vormarsch - Wie schütze ich mich und meine Familie?" So lautete das Thema, über das Hans-Peter Allerödder, Chefarzt der Allgemeinen Inneren Medizin und Pneumologie an den Klinikstandorten Bitburg und Neuerburg, in der Aula des Schulzentrums St. Matthias referierte.

Von der Wirkung des Influenza-Virus



Die Grippe, auch Influenza genannt, ist eine akut auftretende, fieberhafte Infektionskrankheit, die häufig mit Komplikationen verbunden ist und zum Tod führen kann. Allerödder informierte zu Beginn seines Vortrages über die diversen Krankheitserreger im Körper des Menschen und erklärte den Aufbau des Influenza-Virus, das für die Entstehung einer Grippeerkrankung verantwortlich ist.

"Da Viren keinen eigenen Stoffwechsel besitzen, sind sie mit klassischen Antibiotika nicht zu behandeln", erläutert der Chefarzt. Sie werden über Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen oder mit der Atemluft von Mensch zu Mensch übertragen sowie durch den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen.

Durch diesen einfachen Übertragungsweg kann jeder eine Grippe bekommen. Aufgrund der ähnlichen Krankheitssymptome werden Virusgrippe und grippaler Infekt leicht verwechselt. Typische Anzeichen einer Virusgrippe sind das plötzliche Auftreten der Erkrankung, hohes Fieber, Abgeschlagenheit sowie Kopf- und Gliederschmerzen.

Allerödder zeigte dem Publikum auf, zu welchen Schutzmaßnahmen man greifen kann. Hierzu zählen neben der jährlichen Grippeschutzimpfung das Meiden von Menschenansammlungen; häufiges Händewaschen ist ebenfalls hilfreich.

Garen ist besser als tiefgefrieren



Zu beachten ist auch, dass gegarte Lebensmittel virusfrei sind, während das Virus durch Einfrieren nicht zerstört wird. Kommt es zu einer Pandemie, einem länderübergreifenden oder weltweiten Ausbruch einer Krankheit, bieten Studien zufolge Handschuhe den größten Schutz.

Bereits im 20. Jahrhundert gab es Influenza-Pandemien wie die Spanische Grippe, die Asiatische Grippe und die Hongkong-Grippe, an denen Millionen Menschen erkrankten oder starben. Auffallend, so Allerödder, sei der kürzer werdende Zeitraum, in denen Pandemien auftreten, was für das rasche Auftreten neuerer Virusmutanten spricht.

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