Der neue Mann im Grünen

Prüm · Ein Ostwestfale in der Eifel - und bisher fühlt er sich dort pudelwohl: Alexander Wendlandt ist neuer Geschäftsführer im rheinland-pfälzischen Abschnitt des Naturparks Nordeifel. Seit einigen Wochen arbeitet er in Prüm.

Prüm. Er kennt die Eifel bereits: Alexander Wendlandt, neuer Chef des Naturparks Nordeifel mit Sitz in Prüm, absolvierte sein Forst-Referendariat unter anderem in Gerolstein. Und das, sagt er im Gespräch mit dem TV, habe ihm so gut gefallen, dass er sich dachte: "Wenn es eine Möglichkeit gibt, dort zu arbeiten, dann will ich mich auch darum bewerben."
Gesagt, getan: Als Ernst Görgen im Naturpark vor wenigen Monaten seinen Hut nahm (der TV berichtete), meldete sich Wendlandt auf die Ausschreibung - und erhielt den Posten: "Ich bin wirklich sehr gerne zurückgekommen", sagt er.
Ganz verabschiedet hat sich Görgen nicht, er leitet unter anderem weiter die Wanderungen zum Westwall am Schwarzen Mann. Und er unterstützt seinen Nachfolger noch, wann immer dieser Fragen hat. "Das war ein wirklich tolles Verhältnis von Anfang an", sagt Wendlandt. "Er steht mir auch jetzt noch mit Rat und Tat zur Seite."
Die Eifel, das sei reine Natur, sagt Wendlandt. "So, wie sich eigentlich ein Städter das vorstellt. Schöne Landschaften, viel Wald, ich fühle mich hier sehr wohl und mag die Weite."
Und das lasse sich auch auf die Menschen hier übertragen - alle seien bisher sehr nett und umgänglich, sagt der 31-Jährige. Er habe "wunderbare Kollegen" im Forstamt Prüm und an seinem Arbeitsplatz in der Infostätte Mensch und Natur in der Prümer Tiergartenstraße gefunden: "Wir kommen sehr gut zurecht."
Er habe, sagt Wendlandt, "einfach ein gutes Bauchgefühl. Und das ist ja auch wichtig." So darf es weitergehen, denn zum Dienstantritt hatte Wendlandt gleich eine Herausforderung anzunehmen: Das Land Rheinland-Pfalz hat nämlich das Budget für die Naturpark-Arbeit gekürzt, von den beantragten 150 000 Euro Gesamtsumme wurden nur 67 000 bewilligt.
Die Arbeit im Naturpark muss trotzdem getan werden: "Es geht jetzt darum, die Mittel gerecht zu verteilen", sagt Wendlandt. Hilfe kommt dabei von der Stiftung der Kreissparkasse: Sie stellt 14 700 Euro bereit - für die Erarbeitung eines Quellenkatasters im Einzugsbereich der Prüm. Die vielen kleinen Zuflüsse sollen zwischen Neuenstein und Pronsfeld kartiert und beurteilt werden: "Es geht darum, den Zustand zu erfassen und zu sagen: Ist da Renaturierungsbedarf oder nicht?" Wenn ja, soll das in den kommenden Jahren in Angriff genommen weden.
Seine Hobbys haben alle mit Natur zu tun: "Ich gehe gern zur Jagd. Und seit letztem Jahr bin ich Imker. Dann geh ich wandern, angeln und habe einen kleinen Jagdhund, mit dem ich gern in der Natur unterwegs bin."
Was ist noch zu tun? "Einerseits Altbewährtes fortzuführen", sagt er - Biotope pflegen, Streuobstwiesen anlegen, Obstbäume setzen, Wanderbrücken erneuern. Eben alles, was im Park bisher auch gemacht wurde. Auch die Hecken auf freier Flur werden weiter gehegt - denn sie böten einerseits Windschutz und seien zudem wichtige Lebensräume für allerlei seltene Arten: Vögel wie den Neuntöter und die Eule oder unterschiedliche Lurche. Außerdem: "So eine Hecke in der Landschaft, das sieht einfach schön aus."Extra

Ein echter Fachmann: Alexander Wendlandt ist 31 Jahre alt und ledig, er stammt aus Lage im Kreis Ostwestfalen-Lippe. In Göttingen studierte er Forstwissenschaften und hat einen Master-Abschluss mit Schwerpunkt Naturschutz und Waldökologie. Sein Forst-Referendariat bestritt er in Gerolstein, in Wittlich und in der zentralen Landes-Forstverwaltung in Neustadt an der Weinstraße. Er arbeitete außerdem als Gutachter. red/fpl

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