Ein Karnevalspräsident sagt heute Ja

Bitburg/Gerolstein/Wittlich · Das heutige Datum hat es in sich: Der 11. 11. (20)11 ist eine Schnapszahl und markiert gleichzeitig den Anfang der Karnevalssession. 56 Brautpaare im Eifelkreis Bitburg-Prüm, im Vulkaneifelkreis und im Kreis Bernkastel-Wittlich haben den Tag für ihre Trauung gewählt. Darunter ist sogar ein Karnevalspräsident.

Bitburg/Gerolstein/Wittlich. Seit 2001 hat es jedes Jahr ein Datum mit Schnapszahl gegeben - also ein Datum, das im Tag, Monat und Jahr dieselbe Zahl trägt. Heute ist mit dem 11. November wieder ein solches Datum an der Reihe. Einige Paare haben sich diesen Tag für ihre Trauung ausgesucht: 18 Paare im Eifelkreis Bitburg-Prüm, elf Paare im Vulkaneifelkreis und 27 Paare im Kreis Bernkastel-Wittlich.
Manche Standesämter haben heute etwas mehr zu tun als an anderen Freitagen. "Wir trauen fünf Paare - üblicherweise sind es freitags maximal drei Paare", sagt Arnold Schneider, Pressesprecher der VG Daun. Auch in Prüm (fünf Paare), Kröv-Bausendorf (drei Paare) und in Neuerburg (fünf Paare) werden mehr Ehen geschlossen als für einen Freitag üblich.
Normaler Tag für Standesämter


Die meisten Standesämter jedoch sprechen von einem normalen Freitag - das ist beispielweise in der Stadt Bitburg (ein Paar), in Manderscheid (ein Paar) und in Neumagen-Dhron (zwei Paare) der Fall. An der Oberen Kyll wird es mit einem Brautpaar "ein ganz ruhiger Tag, normalerweise haben wir freitags bis zu vier Trauungen", sagt Karin Jaax vom Standesamt. Und in den Verbandsgemeinden Arzfeld, Kyllburg und Kelberg wird es heute gar keine Trauungen geben. "Es haben sich einfach keine potenziellen Brautpaare gemeldet", sagt Michael Thiel von der VG-Verwaltung Arzfeld.
"Wir hätten uns mehr gewünscht", sagt die Bernkastel-Kueser Standesbeamtin Kornelia Brinkmann, bei der es heute vier Trauungen geben wird. "Die Anmeldungen gingen eher zögerlich ein, ein Paar hat sich sogar erst am 3. November angemeldet." Bei den anderen Standesämtern gab es ebenfalls viele Kurzentschlossene - aber auch Paare, die sich bereits vor einem Jahr für das Datum vormerken ließen. "Generell aber hat das Interesse an Schnapszahl-Trauungen stark nachgelassen", sagt Maria Hohn vom Standesamt Hillesheim, bei der für heute zwei Paare angemeldet sind: "Am 7.7. 2007 waren es noch sechs, am 8. 8. 2008 noch vier."
Ein besonderes Programm zur Schnapszahl haben die Standesämter nicht geplant. "Die Trauungen haben immer etwas Persönliches", sagt Monika Schwarz vom Standesamt Neumagen-Dhron. "Doch nur wegen des Datums wird es kein Zusatzprogramm geben."
Kostümierte Paare


Auch die Jecken scheinen sich zurückhalten zu wollen. Zwei Paare haben angekündigt, in Kostümierung zu heiraten - in Neuerburg und in Morbach. Evelyne Schneider vom Standesamt Neuerburg sagt aber lachend: "Doch von mir können sie das nicht erwarten." In Morbach wird sogar ein Karnevalspräsident heute heiraten, ebenso wie ein Paar, das sich an einem 11. 11. in Köln kennengelernt hat. "Aber auch die wünschen eine schlichte Zeremonie", sagt die Morbacher Standesbeamtin Karla Merten.
Die Stadt Wittlich allerdings bildet in dieser Hinsicht eine Ausnahme: Seit 2002 feiert sie jeden Tag den "Hochzeitertag", immer am jeweiligen Schnapsdatum des Jahres. "2011 werden wir diesen Tag zum vorletzten Mal feiern", sagt Tanja Winter vom Kulturamt Wittlich, und fährt fort: "Es gibt schließlich keine 13 Monate, also ist nach 2012 Schluss." Drei Paare werden sich heute Vormittag trauen lassen. Bisher waren es immer vier bis zehn Paare - außer 2009, als am 9. 9. nur ein Brautpaar heiratete. "Der November ist einfach kein Heiratsmonat", erklärt sich Winter die geringe Nachfrage.
Neben der Eheschließung selbst gibt es beim Hochzeitertag auch ein Programm: Am frühen Nachmittag werden die Paare im Stadtpark einen Baum pflanzen. Anschließend gibt es einen Empfang im großen Sitzungssaal im Alten Rathaus, bei dem es einige Überraschungen geben wird. "Aber die verraten wir natürlich noch nicht", sagt Winter.

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