Glaube im Alltag

Adventszeit, Besinnungszeit - kontra Hektik und Stress allerorten. Der Tag ist gut durchgeplant, und dann kommen noch die ungeplanten Aufgaben hinzu.

Der Dezember ist für die Berufs- und Arbeitswelt ein kurzer Monat, und ein weiteres Jahr mit vielen guten Vorsätzen neigt sich rapide schnell dem Ende zu. Also heißt es sich zu sputen, um noch alles zu erledigen. Die Jahreszeit mit ihrem oft trüben Wetter versprüht dabei wenig heitere Stimmung. Wie verträgt sich das alles mit Adventszeit, mit der inneren Vorbereitung auf Weihnachten? Eine Vorbereitung jenseits von Weihnachtstrubel, Weihnachtsfeiern und Besuch von Weihnachtsmärkten? Glühwein, Lebkuchen und Lichterketten haben hier durchaus eine seelische Wirkung, die heilsam ist. Denn wenn Menschen ihre Alltagswelt loslassen - egal aus welchem Grunde - besteht die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, nachzudenken oder auch die "Wüste" in der eigenen Seele zu erleben. Loslassen heißt auch Abstand bekommen zu den Dingen, die das Leben bestimmen und sich die eigenen Lebensmuster anzuschauen. Lebensfragen können gestellt werden, und daraus ergeben sich häufig auch religiöse Fragen und Sinnfragen. Der Glaube beginnt mit Nichts-Tun, mit Ausstieg, mit Abstand zu den Erfordernissen und den vielen nützlichen Tätigkeiten, die jeden Tag auf uns einströmen. Ich wünsche Ihnen und mir eine christliche Adventszeit und die Fähigkeit loszulassen. Monika Dondelinger ist Diplom-Sozialarbeiterin beim Caritasverband Westeifel, Bitburg.

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