Jetzt wird's für die Honigbienen eng

In einer kleinen Serie begleitet der TV den Imker Detlef Römer durchs Bienenjahr: Derzeit bildet er Ableger, um die Zahl seiner Völker zu erhöhen. Die Bienen haben während der Blütezeit nämlich emsig Pollen sowie Nektar gesammelt und ihr Volk in den letzten Wochen stark vergrößert.

 Derzeit muss die Zahl der Bienenvölker erhöht werden. Foto: Verein

Derzeit muss die Zahl der Bienenvölker erhöht werden. Foto: Verein

Malbergweich. (jk) "Wenn die Apfelbäume verblüht sind, ist es Zeit für die Imker, an die Vermehrung ihrer Bienenvölker zu denken", erklärt Detlef Römer, der Vorsitzende des Kreisimkerverbands Bitburg.

Während die einzelnen Völker im Winter nur zwischen 5000 und 10 000 Tiere zählten, sind sie in den letzten Wochen aufgrund des reichlichen Angebots an Nektar und Pollen auf bis zu 30 000 Bienen angewachsen.

Im Mai erreicht die Königin ihre Spitzenleistung und legt bis zu 2500 Eier pro Tag.

Da die Natur den geflügelten Tierchen nun jedoch weniger Nahrung liefert, begeben sich viele Sammelbienen nicht mehr auf die Suche nach Nektar und bleiben stattdessen im Bienenkasten, wo es zunehmend enger wird.

"Wer nichts zu tun hat, kommt auf dumme Gedanken. Bei den Bienen sind es die Gedanken an das Schwärmen", umschreibt Römer die aktuelle Stimmung in den Bienenvölkern. Damit die Bienen nicht auf Wanderschaft gehen und dabei Honigvorräte mitnehmen, entnimmt der Imker seinen Völkern einen kleinen Teil ihrer Brut und ihrer Bienen, um daraus sogenannte Ableger zu bilden.

Er setzt den Bienen entweder eine junge Königin, auch Weisel genannt, zu oder überlässt es den Tieren, sich selbst eine Königin zu "erfüttern". Dazu wählen die Bienen einige junge Maden aus und versorgen sie mit besonderem Futter. Das allein reicht aus, um statt einer Arbeiterin eine Königin heranzuziehen.

Dabei sind die Unterschiede zwischen den beiden Bienen ganz beachtlich. Denn die Königin wird bis zu 28 Millimeter lang und erreicht beim Imker eine Lebensdauer von etwa zwei bis drei Jahren, wohingegen die Arbeiterbienen nur rund 18 Millimeter lang werden und im Sommer schon nach knapp sieben Wochen sterben. "Je mehr sie arbeiten, desto kürzer ist ihre Lebensdauer", sagt Römer. Auch der Bienenfleiß hat also offenbar seinen Preis.

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