Kommentar In den Bus kommt nur, wer es passend hat

Speicher · Man kann bezahlen und kriegt trotzdem kein Busticket, weil der Busfahrer nicht wechseln kann. Für einen siebzehnjährigen Schüler – und jeden anderen Fahrgast, der zu einem Termin muss – sehr ärgerlich, was da in Speicher vorgefallen ist.

 Symbolfoto

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Foto: dpa/Marijan Murat

Was ist, wenn das einem jüngeren Kind auf dem Schulweg passiert?

Als Eltern will man sich das nicht vorstellen. Das Kind stünde dann morgens alleine in der Dunkelheit an der Straße – und zurzeit fast sicher im strömenden Regen – und müsste zurück nach Hause laufen. Hätte es Glück, wäre dann vielleicht ein Elternteil noch nicht weg zur Arbeit. Das bereitet Eltern ein mulmiges Gefühl. Man vertraut doch auf das Mit- und Verantwortungsgefühl von Personen, die auf dem Schulweg eine Rolle spielen und einen Schüler und auch jeden anderen Menschen nicht einfach an der Straße stehen lassen, statt ihm ein Ticket zu verkaufen.

Die Lösung, sich das Wechselgeld irgendwann beim Busunternehmen abzuholen, ist eine unbequeme Möglichkeit, das Problem zu lösen, wenn das Wechselgeld oder die Bereitschaft zu wechseln fehlen. Bei Schülern, die jeden Tag mit dem gleichen Bus fahren, und wo sich Fahrer und Fahrgast kennen, wäre es vielmehr zu wünschen, weniger bürokratisch vorzugehen und das Geld einfach am nächsten Tag zu kassieren.

Nachsicht und Entgegenkommen statt Sturheit und Blockade wären in solchen Fällen eine gute Werbung für den ÖPNV, der es bitter nötig hat, an seinem Image zu arbeiten.

s.schönhofen@volksfreund.de

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