Leserbriefe: Eifelquerbahn

Zur Diskussion um die Reaktivierung der Eifelquerbahn schreiben diese Leser:

Da ich schon mehrere Fahrten mit den Schienenbussen und Zügen unternommen habe und die Einrichtung in Gerolstein sehr gut finde , ist es mir unbegreiflich, dass solch ein Projekt seitens der Politik eingestellt werden soll. Über eine solche Entscheidung kann man nur den Kopf schütteln; ich bin entsetzt. Wahrscheinlich sind Landräte und Politiker vorsichtig und ängstlich geworden bei irgendwelchen Finanzierungen des Nürburgringes, die ich bis jetzt positiv bewerten kann, da die Fördermittel in Rheinland-Pfalz und Deutschland geblieben sind.
Wolfgang Kiweler, SalmtalWas ist bloß in Rheinland-Pfalz los?! Hunderte Millionen werden am Nürburgring "versenkt", Autobahnen/Fernstraßen (B 50 neu, A 1) munter durch sensible Landschaften "geprügelt", und der Flughafen Hahn wird weiter großzügig gefördert. Dass dann wieder kein Geld für eine Bahnstrecke in der Eifel übrig bleiben soll, ist symptomatisch beziehungsweise typisch. Das Prinzip "Nachhaltigkeit" wird immer noch nicht praktiziert, alte Rezepte wie Straßenneubauten werden dem ÖPNV vorgezogen. Es ist schade, wenn die Schienenbusse der Eifelquerbahn ein Auslaufmodell sind. Hier hatte die Eifel mittlerweile im Sommerhalbjahr ein touristisches Alleinstellungsmerkmal, das zusammen mit den Dampfzügen weit über die Grenzen bekannt war. Unverständlich finde ich im Zusammenhang zur Eifelquerbahn wie auch zu anderen Eisenbahnstrecken (wie Gerolstein-Prüm) die Haltung der rot-grünen Landesregierung. Die sollte sich doch gerade für einen modernen Schienenverkehr auch in ländlichen Gebieten stark engagieren. Aber da das Signal aus Mainz wohl anscheinend ebenso auf Halt in Sachen Bahnreaktivierungen steht, ist die Entscheidung der VEB traurig, aber zumindest nachvollziehbar. Ich bin immer sehr gern mit den roten Brummern unterwegs gewesen, und wäre sicher auch gern auf einer voll reaktivierten Eifelquerbahn Andernach-Gerolstein unterwegs gewesen. Ein Armutszeugnis für Rheinland-Pfalz, das es so allerdings auch ganz ähnlich hier in NRW (Oleftalbahn, Bördebahn) gibt. Viel geredet, viel ehrenamtliches Engagement, wenig konkret passiert, wenn das Land oder die Kreise/Zweckverbände investieren sollen. Man kann nur hoffen, dass es ein Happy End gibt.
Alex Oeliger, Blankenheim


Die Politiker in der Eifel sprechen sich gegen die Reaktivierung der Bahnlinie Gerolstein - Kaisersesch aus, weil der Busverkehr leiden würde. Andererseits regen wir uns in Deutschland fürchterlich darüber auf, dass in Griechenland Bahnlinien verkommen, weil die Lobby der Fuhrunternehmer den Bahnverkehr mit unlauteren Mitteln verhindert. Wo liegt der Unterschied?
Stephan Behrendt, Köln

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