Projekt Ganztagsschule nimmt Gestalt an

Große Zustimmung hat der Antrag der Grundschule Waxweiler im Verbandsgemeinderat Arzfeld erfahren. Einstimmig beschlossen die Ratsmitglieder die Einrichtung einer Ganztagsschule. Nun fehlt nur noch die Zustimmung der Schulbehörde.

 In Waxweiler soll es schon ab kommenden Schuljahr ein Ganztagsschulangebot geben. Foto: privat/Klemens Kockelmann

In Waxweiler soll es schon ab kommenden Schuljahr ein Ganztagsschulangebot geben. Foto: privat/Klemens Kockelmann

Arzfeld. Da sind sich alle einig: Am Standort Waxweiler soll zum kommenden Schuljahr an der St. Willibrord-Grundschule ein Ganztagsschulangebot eingerichtet werden (der TV berichtete). 50 Bedarfsmeldungen liegen vor, 36 hätte es bedurft, um das Konzept umsetzen zu können. "Das sind mehr als 50 Prozent unserer Schüler. Das finde ich beachtlich und auch ein Signal", sagt Konrektorin Sandra Bormes. Zum einen habe sich die Gesellschaft verändert. Immer häufiger arbeiten beide Eltern. Es gebe mehr Alleinerziehende. Nicht immer hätten Eltern Zeit, ihre Kinder zu fördern und zu fordern. Oft hätten Kinder keine Spielkameraden in der Nähe. All dies seien Gründe, die eine Ganztagsschule sinnvoll machten.

Kosten für Eltern überschaubar



Da es sich um die sogenannte additive Form der Ganztagsschule handelt, wird am Vormittag normal unterrichtet. Dann gibt es ein Mittagessen, das von den Eltern bezahlt werden muss. Anschließend soll es ein pädagogisches Angebot, eine Hausaufgaben- und Freizeitbetreuung geben. Auch die Kosten für die Eltern sind überschaubar. Bis auf das zunächst angelieferte Mittagessen, voraussichtlich etwa 2,40 oder 2,60 Euro pro Mahlzeit, ist das Angebot kostenlos. Gerhard Kauth, Fraktionssprecher der CDU, begrüßt das neue Angebot nachdrücklich: "Das ist ein großes Plus gegenüber der Grundschule in Pronsfeld. Damit bekommen wir vielleicht wieder die Kinder aus Lünebach zurück."

Dieter Thommes (SPD) und Rita Brandenburg (CDU) begrüßen, dass die Vereine in das Konzept eingebunden werden sollen. So ergebe sich die Möglichkeit, etwas für den eigenen Nachwuchs zu tun. Wolfgang André (Bündnis 90/Die Grünen) findet die neue Schulform "sehr gut". "Dafür wäre man vor 20 Jahren noch gesteinigt worden. Da soll mal einer sagen, die Eifeler wären Hinterwäldler." Bürgermeister Andreas Kruppert freute sich über Einigkeit im Rat: "Durch die Schließung der beiden Hauptschulen haben wir stark gelitten." Umso wichtiger sei es, diese Chance zu nutzen und die Grundschüler, die abhanden gekommen seien, zurückzugewinnen. Die Ratsmitglieder stimmten geschlossen dem Antrag der Grundschule auf Einrichtung einer Ganztagsschule zu. Der Antrag wird nun von der Verwaltung bei der Schulbehörde eingereicht. Bis Ende Dezember entscheidet das Ministerium, welche Anträge zum Zuge kommen. Gehen dann bis zum Frühjahr 36 verbindliche Anmeldungen ein, wird das Angebot eingerichtet. Dafür gibt es vom Land zunächst einen Pauschalbetrag von 50 000 Euro. Zusätzlicher Raumbedarf wird mit 70 Prozent gefördert. Den wird es geben, denn der Rat ist sich einig, dass das Mittagessen so bald wie möglich in der Schule zubereitet werden sollte.

EXTRA In der VG Arzfeld gibt es vier Grundschulen an den Standorten Arzfeld, Lützkampen, Waxweiler und Daleiden. Alle Schulen bieten den Kindern ein Mittagessen an. In Daleiden und Waxweiler gibt es eine Betreuung bis 16 Uhr, in Arzfeld und Lützkampen bis 16.30 Uhr. Die Eltern zahlen für die Betreuung 45 Euro monatlich zuzüglich Mittagessen. Das neue Ganztagsschulangebot in Waxweiler wird - ausgenommen das Mittagessen - kostenfrei sein. Die Bearbeitung der Hausaufgaben wird von Lehrern betreut. Außerdem können externe Kräfte von der Schule für Projekte angefordert werden. "Es wird ein Stück weit mehr Qualität geboten, wo andere Schulen einfach an ihre Grenzen stoßen", sagt Sandra Bormes, Konrektorin der Grundschule in Waxweiler. (sn)

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