Stöllepen und Tooperten

Was gibt es Schöneres, als sich über andere aufzuregen, wenn man dafür die richtigen Wörter hat? Die Eifeler haben ein paar besonders gute:Ein "Frau-" oder "Fraamensch" (Mehrzahl: Fraulöck/Fraalegg) zum Beispiel, das sich besonders dämlich verhält, ist, da man sich ihren Kopf als leeres Behältnis vorzustellen hat, "en Döppen" oder "Deppen" (Topf).



Oder natürlich: "en Stöllep". Vor allem, wenn Arroganz hinzukommt. Das Wort stammt vom "Stolpern" ab. Passiert ja gern, wenn man "zwei linker Füß" hat oder infolge Hochmuts hinsegelt.

Kommt zur Stöllepenhaftigkeit der Trulla auch noch ein eher zäh operierender Geist hinzu, lautet das Urteil: "Trööt".

Die männliche Variante einer ungeschickten Person ist der "Toopert", im Süden der "Toppert" oder "Dappes", der tapsig talpernde Tollpatsch. Auf Eiflerisch klingt das eben noch einen Dreh unbeholfener. Feine Sache. Geht auch als Verb - wenn einer was versemmelt hat, sagt man: "Do hässte äwwer joot jetoopt!"

Tuppes geht auch, in den nördlichen Zonen der Region spricht man auch vom Tünnes (oder dem läppischen Tüütenüggel), weil dort der kölsche Einfluss wirkt.

Zweigeschlechtlich verwendbar ist der rein Eifeler Begriff für jemanden, der gar nicht zu ertragen ist, weil er oder sie immer nur beleidigt schmollt und mault und auch sonst eine dauerpampige Haltung demonstriert -mit langem, offenen "o" auszusprechen: "Dat is ja vielleicht en Booz!"

Bis dann, et jit net jeboozt un net jerannt!

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