Tourismus für das Felsenland in einer Hand

Irrel · Eine für alle: Die Tourismusarbeit im Felsenland Südeifel wird ab 2012 von einer zentralen Stelle koordiniert. Die Kommunale Betriebs- und Entwicklungsgesellschaft wird die Aufgabe übernehmen. Die Besucher sollen vor allem besseren Service genießen. Eine Verbesserung der finanziellen Lage für die KBE erwartet die VG Irrel noch nicht.

Irrel. Die Sonne strahlt nur noch selten, Regen und Nebel haben die Region fest im Griff. Nur noch wenige Touristen erkunden dieser Tage das Felsenland Südeifel. Doch im nächsten Jahr sollen die Besucher wiederkommen - dafür soll ein besserer und unkomplizierterer Service sorgen.
So jedenfalls stellt sich das die Kommunale Betriebs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (KBE) vor, die ab 2012 die Tourismusarbeit zum großen Teil übernehmen wird. Bruno Zwank, Geschäftsführer der KBE, stellte bei der Sitzung des Irreler VG-Rats das Konzept und den Wirtschaftsplan 2012 vor.
Name steht noch nicht fest


Demnach sollen die Tourist-Informationen (TI) Bollendorf und Irrel ab Januar auf die KBE übergehen, ebenso wie das Verkehrsamt. Die KBE verwaltet bereits das Naturparkzentrum Teufelsschlucht, dem auch eine Touristinfo angegliedert ist. Damit sind künftig alle Tourismuseinrichtungen unter einem Dach gebündelt. Im Zuge dessen soll sich auch der Name der KBE ändern; wie er lauten soll, steht noch nicht fest.
Ein Vorteil dieser Zusammenlegung: Die Einrichtungen werden deutlich besser miteinander vernetzt. Sie alle sollen dieselbe Internetpräsenz, dieselben Telefonnummern und Zugriff auf dieselbe Datenbank erhalten. Das bedeutet einerseits, dass das Personal flexibel eingesetzt und gemeinsam geschult werden kann. Das bedeutet aber auch, dass die Gäste unkomplizierter ihren Urlaub buchen können - auch dann, wenn sie beispielweise in Bollendorf anrufen und stattdessen mit der TI Irrel sprechen, da die TI Bollendorf gerade nicht besetzt ist.
"Wir wollen damit den Service deutlich verbessern", sagt Zwank. "Denn der entscheidet letztlich darüber, ob die Gäste uns treu bleiben."
Übernachtungszahlen gestiegen



Die VG ist auf einem guten Weg: "Die Übernachtungszahlen sind von Januar bis September gegenüber dem Vorjahr um 24,2 Prozent gestiegen", sagt VG-Bürgermeister Moritz Petry. Das sind bisher 150 178 Übernachtungen. Zum Vergleich: Die VG Bitburg-Land erreichte bisher ein Plus von 2,8 Prozent, die VG Neuerburg 3,3 Prozent.
Allerdings ging dem positiven Ergebnis eine Talfahrt voraus: "Irrel hat nun das Niveau von 2007 wieder erreicht, als es insgesamt rund 170 000 Übernachtungen gab, die wir dieses Jahr auch erreichen werden", sagt Petry. In den Jahren davor erreichte die Verbandsgemeinde allerdings noch höhere Zahlen; 2003 hatte sie zum Beispiel 205 078 Übernachtungsgäste.
Doch was bedeutet das für die Finanzen? Die Antwort ist ernüchternd: "Es wird sich erst einmal nicht viel ändern", sagt Jürgen Stadler von der VG Irrel. Seit Jahren schon verzeichnet die KBE jährlich einen Verlust von etwa 120 000 Euro (2010: 117 000 Euro), der von der Verbandsgemeinde Irrel ausgeglichen wird. Dieser Verlust wird durch die neue Struktur auf 265 000 Euro steigen. "Da dieses zusätzliche Geld früher allerdings an anderer Stelle ausgegeben wurde, bleibt der Verlust im gleichen Rahmen wie bisher", sagt Stadler.
Unklar ist, wie sich die Ansage vom Kreis auswirken wird, die Zuschüsse der KBE mit 56 000 Euro einzustellen. "Wir planen sie erst mal weiter mit ein und hoffen, dass wir sie verteidigen können", sagt Zwank.Extra

Die Kommunalreform stockt weiterhin: Die Aufsplittung der Verbandsgemeinde Neuerburg, bei der die südlichen Gemeinden zur VG Irrel und die nördlichen Gemeinden zur VG Arzfeld gehen würden, wird von der VG Neuerburg abgelehnt. Sie schlug eine Dreierfusion der Verbandsgemeinden Arzfeld, Neuerburg und Irrel vor, die Moritz Petry aber ablehnt, da sie keine Vorteile für Irrel bringen würde. Die VG-Bürgermeister Petry, Josef Junk (Bitburg-Land) und Rudolf Becker (Speicher) konnten sich bei einem Gespräch nicht einigen. Daher wurde Junk damit beauftragt, beim Land Rheinland-Pfalz eine Moderation zu beantragen, um doch noch zu einer freiwilligen Lösung zu kommen. alo

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