Zurück am angestammten Platz

PRÜM. (fpl) Die Kirmes ist vorbei, der Altenmarkt-Verein zündet den Nachbrenner: Am kommenden Wochenende beginnt das Altenmarktfest. Gleichzeitig feiert Prüm die erneute Aufstellung des restaurierten Pestkreuzes aus dem 17. Jahrhundert. Es war im Zweiten Weltkrieg von der Waffen-SS zerstört worden.

 Das Pestkreuz kehrt zurück (v.l.): Bernd Dunkel, Hermann Heinz und Horst Glasmacher bei der Montage. Foto: Fritz-Peter Linden

Das Pestkreuz kehrt zurück (v.l.): Bernd Dunkel, Hermann Heinz und Horst Glasmacher bei der Montage. Foto: Fritz-Peter Linden

Nachkirmes in Prüm: Das traditionelle Altenmarktfest steht an, und der Verein der Anwohner hat erneut ein ansehnliches Programm gezaubert. Der Auftakt ist am Samstag, 13. August, wenn der Vereinsvorsitzende Heinz Brandenburg um 18 Uhr den Biergarten eröffnet. Zur Unterhaltung orgelt Peter Gansen aus Schönecken. Ein bisschen stolz sind die Vereinsmitglieder aber auf einen weiteren Programmpunkt: Seit Mittwoch nämlich steht, dank der Unterstützung durch Stadt, Bauhof und die Daleidener Naturstein-Firma Metz, am Brunnen wieder das historische "Pestkreuz" aus dem Jahr 1686. "Es war längst überfällig, dass es wieder hier erscheint", sagt der Vereinsvorsitzende Heinz Brandenburg über das Sandsteinkreuz. Es war vor mehr als 300 Jahren vom Prümer Bürger Johannes Thome errichtet worden, zum Gedenken an die vielen Opfer des "Schwarzen Tods". Bis 1944 hatte es am früheren Haus Mathony gestanden (heute Frisörsalon Rauen und Hut Schmitz). Es war eines der sieben Kreuze, zu denen die Bürger in Not und Krankheit pilgerten, um zu beten. 1944 wurde es von Mitgliedern der Waffen-SS umgestoßen und zerbrochen. Mit Hilfe der Feldpolizei brachte damals Mathias Mathony die Fragmente in Sicherheit. Nach Kriegsende ließ er es von einer Firma in Seffern restaurieren und erneut am Altenmarkt aufstellen. Doch es musste anschließend noch einmal weichen: Wegen Bauarbeiten am Altenmarkt wurde das Kreuz erneut entfernt und vorsorglich beim Bauhof gelagert. Jetzt erhält es einen neuen Platz - in direkter Nachbarschaft zum ursprünglichen Standort. Der Altenmarkt-Verein ist mit seinen rund 50 Mitgliedern eine der aktivsten Prümer Bürgervereinigungen. Seit vielen Jahren kümmern sich die Altenmarktler um Pflege und Gestaltung "ihres" Platzes und seiner Umgebung: "Seit 1977 sind wir hier tätig", sagt Brandenburg. Damals richteten die Mitglieder mit einem Stadtzuschuss von 5000 Mark den Platz ein und bereicherten ihn in den Folgejahren um weitere Elemente - vom Glockenspiel mit Uhr bis zum Brunnen und den nostalgischen Lampen der Kölner Firma "Vulkan". "Wir haben in der Zeit rund 60 000 Euro erwirtschaftet, verplant und verbaut", berichtet Brandenburg. Mitglieds-Beiträge werden nicht gezahlt - die einzigen Einnahmequellen des Vereins sind jedes Jahr die Prümer-Sommer-Eröffnung und das nun anstehende Altenmarktfest. Der Fest-Sonntag beginnt nach dem Hochamt gegen 11.30 Uhr mit dem Frühschoppenkonzert des Prümer Musikvereins. Anschließend tischen die Altenmarktler kräftig auf: Räucherforellen, Kartoffelsuppe, "Kneddelen", Schinken und "Stampes". Außerdem: ein umfangreiches Programm für alle Kinder.

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