Zwei "Mädchen für alles" gehen

BITBURG. Am 10. September schließt die Geschäftsstelle der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV) am Bitburger Busbahnhof. Für alle Anliegen rund ums Busfahren müssen sich Kunden dann nach Trier wenden.

In wenigen Wochen werden die Passagiere öffentlicher Verkehrsmittel an dem gelblichen Gebäude am Zentralen Omnibusbahnhof (Zob) vor verschlossenen Türen stehen: Wo zurzeit noch täglich von 7.30 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 16 Uhr RMV-Mitarbeiter zahlreichen Buskunden mit Rat und Tat weiterhelfen, wird dann nur noch ein kleines, leeres Haus bleiben. Denn die Verkehrsgesellschaft schließt am 10. September aus Kostengründen ihre Bitburger Niederlassung.Landrat Graef ist gegen die Schließung

Die beiden Mitarbeiter, die Bitburg verlassen, waren "Mädchen für alles" rund um den Busbahnhof - Beschwerden, Informationen, Verlustmeldungen, Fahrkarten oder Fundsachen. Und im Notfall waren sie auch Aufpasser für die jungen Kunden. Denn 70 Prozent der RMV-Fahrgäste sind Schüler und Kindergartenkinder. Der Zob - kein unbedingt konfliktfreies Pflaster - verliert sozusagen "Aufsichtspersonen", auch wenn das nicht ihre offizielle Aufgabe war. Aufpasser hin oder her, mit dem Schließen der einzigen Filiale im Kreis ist Bitburg-Prüms Landrat Roger Graef nicht einverstanden. Die stellvertretende Pressesprecherin der Kreisverwaltung, Waltraud Weber, berichtet auf TV -Nachfrage, ihre Behörde habe am 13. Mai von den Plänen erfahren: "Wir haben noch am gleichen Tag die RMV-Geschäftsleitung in Koblenz mit Nachdruck gebeten, die Geschäftsstelle aufrecht zu erhalten", erklärt Landrat Graef: Das Schließen sei mit erheblichen Nachteilen für die Fahrgäste - besonders die Schüler - verbunden. Die Kreisverwaltung informierte auch den Zweckverband Verkehrsverbund Region Trier (VRT), der sich am 28. Mai ebenfalls schriftlich gegen die Schließung aussprach. Dennoch sei die RMV nicht bereit, ihre Pläne zu ändern, berichtet Roger Graef. Daher müsse der Kreis "die Entscheidung der RMV akzeptieren, auch wenn sie gegen unseren ausdrücklichen Willen erfolgt". RMV-Pressesprecherin Gabriele Rau sagt auf TV -Anfrage: "Wir müssen zwingend Sparmaßnahmen einleiten. Die Busfahrer sind ähnlich kompetent und hoffentlich ein Ersatz." Ihre Filiale in Wittlich schloss die RMV bereits zu Beginn der Sommerferien. In Daun und Trier wird der Nahverkehrsbetrieb weiter vor Ort bleiben. "Ich kann die Haltung der Kreise verstehen", sagt Rau, "aber wir sind ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Natürlich ist der Aufschrei erst groß. Aber in drei, vier Monaten wird man sich an die Infokanäle gewöhnt haben." Wenn es um den telefonischen Kontakt mit der RMV geht, bleibt für die Eifeler Kunden indes alles wie gehabt: "Die alte Telefonnummer der Geschäftsstelle Bitburg bleibt", erklärt RMV-Gebietsleiter Norbert Gietzen. Anrufe werden dann nach Trier weitergeschaltet. Liebe Leserin, lieber Leser, Ihre Meinung ist uns wichtig. Fürchten Sie Nachteile durch die Schließung der Bitburger RMV-Filiale? Mailen Sie Ihren Beitrag an eifel@volksfreund.de

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