Betreuung bis 16 Uhr soll kommen

Die Weichen sind gestellt: Möglichst schon zum Schuljahr 2010/2011 soll die Grund- und Hauptschule Kyllburg freiwillige Ganztagsschule werden. Den Willen dazu haben die Schulgremien und der Verbandsgemeinderat bekundet. Jetzt liegt es bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, ob die Grundschüler bald bis 16 Uhr betreut werden können.

Kyllburg. Eine verlässliche Betreuung für Kinder von zwei bis acht Jahren soll es in absehbarer Zukunft am Schulstandort Kyllburg in einem "Haus der Bildung" geben. Dann, wenn die Kindertagesstätte vom Marktplatz in den Ostflügel der jetzigen Grund- und Hauptschule (GHS) gezogen ist und wenn die Grundschule zur Ganztagsschule in Angebotsform wird und Eltern die Möglichkeit haben, ihre Kinder bis 16 Uhr in der Schule betreuen zu lassen. Das jedenfalls wollen sowohl die Gremien der Schule - Schulelternbeirat, Schulausschuss, Regionalelternbeirat und Bezirkspersonalrat - wie auch der Kyllburger Verbandsgemeinderat, der inzwischen ebenfalls grünes Licht für die Beantragung der freiwilligen Ganztagsschule bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) gegeben hat. Sein Signal kam gerade noch rechtzeitig: Anfang dieser Woche lief die Antragsfrist zur Einrichtung einer Ganztagsschule für das Schuljahr 2010/2011 bei der ADD ab. "Vermutlich in der frühen ersten Hälfte des kommenden Jahres" sei mit einer Entscheidung der ADD zu rechnen, sagt Bernd Spindler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg. Wie die Entscheidung ausfallen wird, sei noch völlig offen.

"Der Bedarf an der Ganztagsschule ist da", betont Wolfgang Rapp, Leiter der GHS. Er stellte in der VG-Ratssitzung die Vorteile dieser Betreuungsform sowohl für Eltern als auch Kinder heraus und sprach auch von einem "Standort-Vorteil".

43 Eltern haben Interesse bekundet



Die Voraussetzung zur Antragstellung bei der ADD sind ebenfalls erfüllt: Während zur Einrichtung einer Ganztagsschule eine Mindestteilnehmerzahl von 36 Schülern vorgeschrieben ist, gibt es in Kyllburg bereits im Vorfeld 43 Interessensbekundungen seitens der Eltern. Rapp führte weiter aus, dass das Schulgebäude besonders für die Einrichtung einer solchen Schulform eigne, da viele Räume der Hauptschule, die ihre Pforten schließt, ungenutzt seien und sich gerade für die Nachmittags-Betreuung anbieten, etwa der Physik- und Chemieraum, das Foto-Labor oder der Ruheraum.

Welche Kosten die Errichtung einer Ganztagsschule am Schulstandort Kyllburg nach sich zieht, steht noch nicht fest: Hauptkostenpunkt wird die Einrichtung einer Küche samt Mensa sein, die sowohl die Ganztagsschüler als auch die Kita-Kinder versorgt. Bei der teuersten Variante, die dem VG-Rat vorgestellt wurde, kämen Kosten in Höhe von rund 430 000 Euro zusammen, allerdings könnte die Maßnahme mit 70 Prozent vom Land gefördert werden. Entschieden wird darüber allerdings erst, wenn der Antrag bei der ADD erfolgreich ist. Für bauliche Veränderungen kleinerer Art winken zudem Landes-Fördermittel in Höhe von 50 000 Euro. Darüber hinaus gibt's einen einmaligen Landeszuschuss in Höhe von 5000 Euro für Lehrkräfte und sonstiges Personal. Extra Bedenken aus Neidenbach: Mit einem Schreiben an alle Ratsmitglieder hatten sich der Elternbeirat sowie der Förderverein der Grundschule Neidenbach vor der Verbandsgemeinderatssitzung gegen die Einrichtung einer Ganztagsschule am Schulstandort Kyllburg gewandt. In dem dreiseitigen Dokument wird vor allem die Befürchtung geäußert, dass die hohen Investitionssummen in den Schulstandort Kyllburg zulasten der kleinen Grundschulen in der Umgebung gehen, gegebenenfalls sogar zum Aus der Schulen führen könnten. Die Ratsmitglieder folgten den Argumenten aus Neidenbach allerdings nicht: Einstimmig votierten sie dafür, die Einrichtung einer Ganztagsschule an der Grund- und Hauptschule Kyllburg möglichst schon für das Schuljahr 2010/2011 zu beantragen. (neb)

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