Er will es diesmal aus eigener Kraft schaffen

Bitburg · Mit ihrer Erststimme können die Bürger einen Kandidaten direkt in den Landtag wählen. Der TV stellt die Direktkandidaten des Eifelkreises Bitburg-Prüm vor. Heute: Nico Steinbach, der seit einem Jahr für die SPD im Landtag sitzt.

 Will bei der Wahl im März direkt in den Landtag einziehen: SPD-Politiker Nico Steinbach. TV-Foto: Klaus Kimmling

Will bei der Wahl im März direkt in den Landtag einziehen: SPD-Politiker Nico Steinbach. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (e_eifel )

Bitburg. Nico Steinbach hat vor etwa einem Jahr das Abgeordnetenmandat von Monika Fink übernommen. Fink saß seit 2001 im Landtag und war zum 31. Dezember 2014 aus Altersgründen zurückgetreten. Damit machte sie das Feld für ihren Stellvertreter frei. Für Unruhe sorgte Steinbach bereits beim Parteitag im Januar, als er sich als Gegenkandidat für den Listenplatz 28 bewarb, der ihm aber verwehrt blieb.
Landtagswahl 2016


Seine politische Laufbahn: Mit 17 Jahren trat Steinbach der SPD bei. Er habe sich schon früh dafür interessiert, was der Gemeinderat mache. Was die Politik für Steinbach spannend macht, ist die Frage, wie sich "Gerechtigkeit mit Leben füllen" lässt. Nur wer sich für Politik interessiere und bestenfalls engagiere, könne sicherstellen, dass die eigenen Anliegen entsprechend vertreten seien.
Während seiner Ausbildung nahm Steinbach sich noch zurück, wurde dann aber 2008 in Oberweiler mit 24 Jahren jüngster rheinland-pfälzischer Ortsbürgermeister. Seit 2009 ist er Mitglied des Verbandsgemeinderats Bitburger Land und des Kreistags des Eifelkreises Bitburg-Prüm sowie stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Seit 2013 ist er Vorsitzender des SPD-Kreisvorstands.

Seine Eifel: "Ich bin hier verwurzelt und aufgewachsen", erklärt Steinbach. Auch wenn er etwa die Hälfte der Arbeitswoche in Mainz verbringe, habe er seinen Schwerpunkt in der Eifel. Von seinem Wahlkreisbüro in Bitburg aus kümmert er sich um die Belange der Menschen in der Eifel und bleibt mit den Bürgern in Kontakt: "Die Arbeit eines Abgeordneten findet vor Ort statt." In Mainz bemühe er dann sein Netzwerk, um für die Eifel bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Seine Themen:
Lückenschluss A 1: "Da stehe ich felsenfest dahinter!" Wenn das Projekt im kommenden Bundesverkehrswegeplan nicht berücksichtigt werde, müsse man sich um eine Finanzierung zum nächstmöglichen Zeitpunkt bemühen.

Fusionen: "Auf Kreisebene wird es Veränderungen geben", erklärt Steinbach im Hinblick auf die Obere Kyll. Die Verbandsgemeinde wird auf die VG Gerolstein und Prüm verteilt. Man müsse aber immer die Größe der Fläche berücksichtigen. Es müsse ein Gebiet sein, dass eine Verwaltung auch noch betreuen könne. Grundsätzlich gelte: Neben der Gebiets- müsse es auch eine Aufgabenreform sein, sodass ein Effizienzgewinn dabei herauskomme.

Gesundheit: "Es wird nicht mehr in jedem Dorf einen Hausarzt geben, aber es darf auch keinen halben Vormittag dauern, einen aufzusuchen", meint Steinbach. Seine Lösung: zentrale Ärztehäuser oder Versorgungszentren, in denen mehrere Ärzte unter einem Dach praktizieren. Die Landespolitik könne dafür Rahmenbedingungen schaffen, wie zusätzliche Studienplätze oder bessere Studienbedingungen.

Flüchtlinge: "Die Menschen verlangen von der Politik zu Recht, dass Ordnung herrscht", sagt Steinbach. Im ländlichen Raum funktioniere die dezentrale Unterbringung gut. So könnten Parallelgesellschaften vermieden werden. Das stelle aber auch eine Herausforderung für die Versorgung dar. Hier seien Ehrenamtliche gefragt, die Menschen aus ihrer Isolation zu holen. Das Land unterstütze die Helfer beispielsweise durch ein größeres Angebot an Sprachkursen. Er appelliert aber auch an die Flüchtlinge: "Junge Männer sollen in den Gemeinden anpacken." Aufgabe des Bundes sei es, Fluchtanreize zu reduzieren und die politische Lage in den Herkunftsländern zu stabilisieren.

Bildung: "Bildung ist steuerfinanziert", macht Steinbach klar. Und das müsse von der Kita bis zur Hochschule gelten. Rheinland-Pfalz verschaffe sich damit auch einen Standortvorteil, mit dem Firmen für Arbeitnehmer werben können.

Innere Sicherheit: Die Polizei in Rheinland-Pfalz müsse personell aufgestockt werden. Die Ausrüstung sei durchaus gut, aber gerade der ländliche Raum könne "großzügigere personelle Ressourcen vertragen".Extra

Nico Steinbach wurde 1984 geboren. Er hat nach der mittleren Reife eine Lehre zum Bankkaufmann absolviert. In diesem Beruf arbeitete er bis 2014 bei der Volksbank Bitburg. Er ist verheiratet und hat ein Kind. Seine Freizeit verbringt er gerne mit Freunden und der Familie. cli

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