Frischer Wind bei der Caritas

Bitburg · Aus zwei mach eins: Seit Anfang Oktober gibt es statt zwei Sozialstationen in Speicher und Bitburg nur noch die eine mit Namen Caritas Sozialstation Südeifel. Schon jetzt steht fest, dass diese sich in Zukunft um doppelt so viele Patienten kümmern wird wie bisher. Geführt werden die insgesamt 106 Mitarbeiter in der Stadtresidenz am Bitburger Bahnhof vom neuen Leiter Wolfgang Biegel.

 Neuer Chef im sanierten Haus in Bitburg: Wolfgang Biegel (rechts) mit dem Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath. TV-Foto: Mandy Radic

Neuer Chef im sanierten Haus in Bitburg: Wolfgang Biegel (rechts) mit dem Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath. TV-Foto: Mandy Radic

Bitburg. Der Geruch von Farbe hängt noch in der Luft. Der lange Gang ist schneeweiß. In einer Ecke steht ein Trocknungsgerät. Das zeitweise Plätschern dort signalisiert: Diese Räume sind gerade erst fertig geworden.
Am 1. Oktober ist die Caritas Sozialstation Südeifel - denn so heißt das neue Gebilde, das aus der Fusion von Sozialstation Speicher und Bitburg entstanden ist - in die Stadtresidenz am Bitburger Bahnhof eingezogen.
Mehr Platz für Patienten



In einem lichtdurchfluteten Büro mit großem Schreibtisch hat sich derweil der neue Gesamtleiter der Sozialstation Südeifel, Wolfgang Biegel, mit seiner neuen Position angefreundet, die er seit 1. Oktober innehat. Jung ist er mit seinen 31 Jahren, aber er weiß genau, was die Mitarbeiter jeden Tag leisten. Seit 11 Jahren ist er bereits bei der Caritas tätig. Gebürtig kommt Biegel aus Trier, wo er 2001 als Krankenpfleger gestartet ist. Das hat er sieben Jahre lang gemacht. Dann wurde er 2007 Leiter der Sozialstation in Schweich.
Nachdem Biegel die Fachweiterbildung für Leiterpositionen 2009 abgeschlossen hatte, kam irgendwann die Idee der Zusammenlegung von Bitburg und Speicher. Biegel: "Die Herausforderung ist für mich, eine Stelle zu bekleiden, die es so noch nicht gab." Schließlich wurden zwei Stationen zu einer zusammengelegt (der TV berichtete). So hat Biegel insgesamt 106 Mitarbeiter zu betreuen. "Ich gehe da sachlich und mit der nötigen Gelassenheit ran", sagt der junge Chef. Sein Leitbild: "Der Mensch, den wir versorgen, soll zufrieden und qualitativ gut versorgt sein. Vor allem meine Mitarbeiter will ich mitnehmen. Ein kollegiales Miteinander ist mir sehr wichtig."
Drei Teams im Einsatz



Hauptgrund für den Umzug war ganz klar der beengte Raum in der Brodenheckstraße, wo immer noch die Beratung der Caritas angeboten wird. Gleiches gilt für den Standort Speicher am Schulzentrum, der ebenfalls bestehen bleibt. Auch dort gibt es weiterhin die Beratung. Entlassen wurde durch die Fusion laut Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath niemand. "Auch alle Führungskräfte sind weiter in führenden Positionen eingesetzt."
Vom neuen Standort in der Stadtresidenz aus wird die gesamte Einsatzplanung der Pflegekräfte sowie das Essen auf Rädern koordiniert. Verwaltung und Archivierung sowie das Demenzcafé werden dort untergebracht. Außerdem soll es im großen Besprechungsraum Vorträge geben.
Doch was hat sich durch die Fusion verändert? Zum einen, erklärt Biegel, seien die Gemeindegrenzen, nach denen die Stationen bisher aufgeteilt waren, aufgelöst worden. "Es gibt jetzt drei Teams für bestimmte Gebiete. So können wir die Mitarbeiter effektiver und vor allem wohnortnah einsetzen." Laut Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath sind die neuen Strukturen jedoch so flexibel gestaltet, dass mehr Teams dazukommen können. "Schließlich wissen wir, dass sich die Patientenzahlen in den nächsten zehn Jahren verdoppeln werden." Doch von solchen internen Veränderungen bekomme der Patient nichts mit, so Wülferath. So werden die Speicherer Patienten immer noch vom gleichen Pflegepersonal betreut.
Wülferath: "Unser Credo ist die Nächstenliebe aber mit hohem Qualitätsanspruch. Egal, welcher Religion der Patient angehört, der Mensch steht bei uns im Vordergrund."Extra

Die neue Caritas Sozialstation Südeifel hat eine Fläche von 300 Quadratmetern. Für den Bau wurde rund eine halbe Million Euro investiert, die zum Teil eigenfinanziert wurde. 106 Mitarbeiter arbeiten für die Sozialstation. Pro Tag werden in der Eifel rund 450 Patienten versorgt. Außenstellen gibt es in Kyllburg, Irrel und Speicher. Die Dienstleistungen der Caritas erstrecken sich von pflegerischen Leistungen über Haushaltsdienste wie Waschen, Kochen, Bügeln, Essen auf Rädern bis hin zu Hausnotruf und Beratung. MRA

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