Gransdorf: Zeichen gegen Raser

Gransdorf · Auf der Kreisstraße 90 in Gransdorf wird auch innerorts gern schnell gefahren. Sieben Katzen sind in diesem Jahr bereits überfahren worden. Die Anwohner befürchten, dass es bald nicht mehr nur Tiere trifft. Geschwindigkeitsmessungen und die Versetzung des Ortseingangsschilds sollen helfen.

 Damit Autofahrer auf der K 90 bei Gransdorf eher den Fuß vom Gas nehmen, soll das Ortseingangsschild um 25 Meter versetzt werden. TV-Foto: Isa-Catharina Hoff

Damit Autofahrer auf der K 90 bei Gransdorf eher den Fuß vom Gas nehmen, soll das Ortseingangsschild um 25 Meter versetzt werden. TV-Foto: Isa-Catharina Hoff

Gransdorf. Eine Katze hat angeblich sieben Leben. Kater Lucky, der zu der Familie Schotten aus Gransdorf gehört, hat davon jetzt eines verbraucht. Als er die Straße vor dem Hof Eulendorf überqueren wollte, fuhr ihn ein Auto an. Sieben andere Katzen hatten in diesem Jahr nicht soviel Glück. Sie sind nach Angaben von Günther Schotten auf der K 90 vor Schottens Haus überfahren worden.
Die besagte Straße schlängelt sich von der L 35 hinunter in das Dorf. Dabei nimmt jeder Autofahrer unweigerlich Fahrt auf und landet mit dem Tacho schnell über der erlaubten Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern.
Bis jetzt sind nur Katzen unter die Räder gekommen, doch Schotten sorgt sich auch um seine Feriengäste. Zwei Wohnungen vermietet er. Oftmals sind Familien mit Kindern zu Besuch. "Wenn das erste unserer Gästekinder angefahren wird, kann ich mein Geschäft schließen", sagt er. Auch Nachbarin Roswitha Morsbach kennt das Problem. "Manche fahren normal, aber andere fahren dagegen auch mit 70 oder 80 die Straße herunter", sagt die Pensionsbetreiberin.
"Meine Gäste müssen schon aufpassen, wenn sie über die Straße gehen", fügt sie hinzu. Im Sommer wurde Schotten aktiv und schrieb einen Brief an die Behörden mit der Bitte um Beurteilung der Lage. Daraufhin kam es zu einer Verkehrsschau mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM), der Verbandsgemeinde Kyllburg, der Polizei Bitburg, der Kreisverwaltung, der Straßenmeisterei und dem ortsansässigen Bürgermeister.
Am Ende stand der Beschluss, das Ortsschild um 25 Meter nach vorne zu versetzen. "Damit den Verkehrsteilnehmern mehr Zeit zum Drosseln der Geschwindigkeit bleibt", sagt Alfred Hotz von der Verbandsgemeinde in Kyllburg.
Zusätzlich sollen Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen werden. Dafür muss die Verbandsgemeinde aber zunächst eine Messanlage kaufen oder ausleihen. Diese kann bis zu 4000 Euro kosten. Erste Angebote liegen Hotz bereits vor. Jetzt müssen die Kosten nur noch genehmigt und in den Haushaltsplan für 2012 aufgenommen werden. Für Familie Schotten ist die Verkehrsschau zumindest ein Teilerfolg. Ihr Brief hat den ersten Stein ins Rollen gebracht. isa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort