Sicher, aber nicht mehr einzigartig

GEROLSTEIN. Die Gerolsteiner Fernmelder "für die Zukunft fit machen", somit den Standort festigen sowie den Gedankenaustausch mit Vertretern des öffentlichen Lebens in der Region fördern – das sind die Ziele, die sich der neue Kommandeur des Fernmeldebataillons 281, Oberstleutnant Gideon Römer-Hillebrecht, gesteckt hat.

"Die hundert Tage hatte ich nicht", spielt Römer-Hillebrecht auf die Eingewöhnungsphase an, die Politikern gegeben wird, bis sie erste Erfolge vorweisen können. Ein Sich-Zurücklehnen und gemächliches Kennenlernen der neuen Aufgabe und Umgebung sei für ihn nicht möglich gewesen, "denn ich habe Soldaten im Auslandseinsatz. Da muss sofort gehandelt werden". Welche Aufgaben das im Detail sind, thematisierte er zwar nicht, sagte aber: "Es geht keiner meiner Soldaten in den Einsatz, ohne dass ich mit ihm persönlich gesprochen habe. Und bei der Rückkehr ist es genauso." Derzeit sorgen rund 70 Gerolsteiner Fernmelder unter anderem auf dem Balkan und am Hindukusch dafür, dass die Truppe via Satellitenverbindung eine permanente Kommunikationsverbindung mit der Heimat - allen voran dem Verteidigungsministerium - hat. Das war über Jahre die Einzigartigkeit - in der Wirtschaft würde man von einem Alleinstellungsmerkmal sprechen -, die die Gerolsteiner Fernmelder ausgemacht hat. Und somit die Bestandsgarantie für den Standort Gerolstein. Doch die Zeiten ändern sich: So sind erstens innerhalb der Bundeswehr weitere Standorte mit Fernmeldespezialisten - mit Gerolsteiner Unterstützung - erschaffen worden. Zweitens muss sich die Bundeswehr immer schneller, immer neuen Anforderungen stellen. Oberstleutnant Römer-Hillebrecht spricht daher nicht von einer"Reform, sondern von einem Transformationsprozess - das heißt, dass wir uns immer wieder neu anpassen müssen." Und das sei auch die große Herausforderung, der sich das Bataillon in den kommenden Monaten stellen müsse. "Wir erwarten erhebliche Strukturveränderungen", sagt der Kommandeur und fügt sogleich hinzu: "Die werden aber nach jetziger Planung weder die Stärke des Bataillons noch die Standortfrage betreffen."

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