Den Tod unsterblich blamiert

Wie oft haben wir schon am Grabe eines lieben Menschen gestanden, dessen Leben wir nicht retten konnten. Alles Mögliche wurde gegen den Tod unternommen: unsere sorgsame Pflege, die hohen Krankenhauskosten, das stundenlange Ringen der Ärzte bei einer Operation, unsere Zuwendung und Liebe, ein stilles, flehendes Gebet.

Nichts hat den Tod bezwingen können.

Dies erfahren wir Tag für Tag, wenn wir mit Krankheiten, Unfällen, mit Kriegen und Katastrophen unmittelbar oder auch durch die Medien konfrontiert werden. Weil keine Generation den Tod zu besiegen vermochte und vermag, bleibt das Grab eine schreckliche Erfahrung, der wir uns nicht entziehen können. Plötzlich jedoch wird unser Blick von der Hoffnungslosigkeit unserer Gräber weggelenkt auf ein Grab, das an Ostern im Mittelpunkt steht.

Maria von Magdala geht zum Grab. Auf dem Weg dorthin war für sie dieses Grab wie jedes andere auch ein Zeichen des Todes. Dann wird sie stutzig, der Stein ist weggerollt, das Grab ist leer. Mit klopfendem Herzen, mit einer neuen Hoffnung eilt sie zurück zu den Jüngern, um ihnen, ja uns allen, diese Nachricht vom leeren Grab zu überbringen. Mit ihrer "Neuigkeit" bringt sie die Jünger in Bewegung, Petrus und Johannes, sie laufen zum Grab.

Ich möchte Sie heute alle einladen, dass wir, bildlich gesprochen, mitlaufen zu diesem Grab, um zu sehen und zu glauben, dass das Grab nicht mehr Grab und der Tod nicht mehr Tod ist. Denn im Wunder aller Wunder, in seiner Auferstehung, hat Jesus Christus den Tod unsterblich blamiert. Zwar werden wir alle einmal genauso wie unsere Vorfahren in ein Grab gelegt, aber alle diese Gräber sind umfangen von einem anderen Grab, "das selbst den Tod begrub" und Leben in Fülle hervorgebracht hat. Christus steht auf in uns, um uns und unser Leben zu verwandeln.

Pfarrer Edwin Prim, Schweich

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