Neue Spur und mehr Sicherheit: Kreis will 2018 Ortsdurchfahrt in Oberzerf erneuern

Oberzerf · Die neue Zerfer Ortsdurchfahrt wird wohl noch nicht ganz fertig sein, wenn 2018 bereits das nächste Straßenprojekt im Ort startet. Der Landesbetrieb Mobilität plant den Ausbau der K 141 in Oberzerf. Parallel dazu sollen sich auch die Einmündungen zur Bundesstraße 268 verändern - inklusive neuer Gehwege und Abbiegespur. Manches davon gefällt den Anliegern noch nicht so recht.

 Von der Bundesstraße 268 soll künftig eine zusätzliche Fahrspur für Linksabbieger die Einfahrt in den Ortsteil Oberzerf erleichtern und sicherer machen. Die Spur soll 2018 im Zuge des geplanten Ausbaus der Ortsdurchfahrt (kleines Bild unten) angelegt werden. TV-Fotos (2): Christa Weber

Von der Bundesstraße 268 soll künftig eine zusätzliche Fahrspur für Linksabbieger die Einfahrt in den Ortsteil Oberzerf erleichtern und sicherer machen. Die Spur soll 2018 im Zuge des geplanten Ausbaus der Ortsdurchfahrt (kleines Bild unten) angelegt werden. TV-Fotos (2): Christa Weber

Foto: (h_hochw )
Neue Spur und mehr Sicherheit: Kreis will 2018 Ortsdurchfahrt in Oberzerf erneuern
Foto: (h_hochw )

Oberzerf. An den Anblick von Baggern und Baumaschinen sind die Zerfer Bürger gewöhnt. Seit vergangenem Sommer wird die Ortsdurchfahrt (B 407) in mehreren Bauabschnitten erneuert. Bis Ende 2018 soll alles fertig sein, wenn es gut läuft, vielleicht schon ein halbes Jahr früher.

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM), der das Projekt koordiniert und geplant hat, hat in Zerf aber noch mehr vor. 2018 soll im Auftrag des Landkreises auch der Ausbau der Kreisstraße 141 durch den Ortsteil Oberzerf beginnen. Was sich die Planer dort vorstellen, haben sie am Donnerstagabend vor etwa 40 Anliegern und Zerfer Ratsmitgliedern in der Ruwertalhalle erklärt.

Das passiert im Ortsteil: Laut LBM-Planer Marc Kuhn wird die Ortsdurchfahrt auf 690 Metern Länge (siehe Grafik, rote Linie) komplett erneuert. Die Fahrbahn wird künftig überall 5,50 Meter breit sein. Durch beidseitige Rinnen gebe es "eine optische Verengung", was auch einen "kleinen verkehrsberuhigenden Effekt" habe. Wo immer es möglich ist, plant der LBM Gehwege und Querungshilfen ein.
Die Vorfahrt auf der Hauptstraße wird "eindeutig geregelt", dort gilt dann zukünftig kein Rechts vor Links mehr. Laut Kuhn wird abschnittsweise ausgebaut, die Straße müsse dafür allerdings jeweils voll gesperrt werden. Wie lang es dauern werde, könne er noch nicht abschätzen. Das hänge auch von den Verbandgemeinde-Werken ab, die eventuell Kanäle sanieren wollen.

Einmündungen zur Bundesstraße: Aus dem Ortsteil Oberzerf führen mehrere Einmündungen zur Bundesstraße 268. Im Bereich zwischen diesen Einmündungen plant der LBM ebenfalls Veränderungen (in der Grafik blau markiert). "Wir haben hier einige Defizite erkannt", sagte Kuhn bei der Präsentation. Vor allem sei die Sicherheit der Fußgänger, die dort aus dem Bus steigen, zu verbessern. "Die Kinder sind dort bei Nebel auf der Fahrbahn unterwegs." Deshalb werden die Haltestellen erneuert, und der Einstieg in den Bus für Menschen mit Behinderung erleichtert. Geplant sind Gehwege, auf der linken Fahrbahnseite aus Richtung Zerf gesehen soll ein Bürgersteig bis zur Straße Waldfrieden "durchgezogen" werden. Laut Kuhn wird es auch eine neue Querungshilfe geben, damit die Fußgänger sicher in den Ortsteil gelangen.
Zwei aus Sicht des LBM überflüssige Einmündungen in die Straße Am Großbach sollen geschlossen werden. Laut Benedikt Bauch, Leiter der LBM-Planungsabteilung, sind dies "potenzielle Gefahrenstellen". Der Verkehr solle künftig hauptsächlich über die Hauptzufahrt nach Oberzerf fließen. Dort wird für Linksabbieger von der Bundesstraße eine Abbiegespur gebaut.

Bedenken der Anlieger: Bei mehreren Anliegern stießen die Pläne auf Kritik. Bemängelt wurden die neuen, engeren Kurvenradien an den Einmündungen, die mit großen LKW nicht mehr problemlos zu fahren seien. Stefan Schmitt, Ratsmitglied und Landwirt aus Oberzerf kritisierte, dass die Fahrbahn im Ort nur 5,50 Meter breit sein soll. Bei größeren landwirtschaftlichen Maschinen müsse der Gegenverkehr künftig auf den Gehweg ausweichen. Nachgefragt wurde außerdem, warum es nur noch eine Einmündung zur B 268 geben solle. Für die Müllabfuhr müsse deshalb möglicherweise ein Wendehammer im Ort gebaut werden, weil die Fahrzeuge nirgendwo drehen könnten. Laut Planer Kuhn haben sich die "geplanten Lösungen bewährt". Es handele sich jedoch nur um einen Entwurf. "Wir wollen, dass Sie darüber diskutieren", betonte Benedikt Bauch.

Kostenfrage: 700 000 Euro hat der Kreis Trier-Saarburg laut Bauch in seinem Straßenbauprogramm für das Projekt eingeplant. Die Ortsgemeinde zahle nur die Gehwege, auch die an der Bundesstraße, und beteilige die Anlieger an diesen Kosten. Was auf den Einzelnen zukomme, sei von der VG-Verwaltung erst verlässlich zu ermitteln, wenn der endgültige Plan vorliege.

So geht es weiter: Der Planungsentwurf ist bei Ortsbürgermeister Dieter Engelhardt einzusehen. Außerdem wird er auf der Internetseite der Verbandsgemeinde veröffentlicht. Wer Anregungen dazu hat, soll diese auf Bitte des LBM "in den nächsten drei bis vier Wochen" weitergeben. Die endgültige Planung müsse der Gemeinderat absegnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort