Kultur Erfolgsrezept: Kultur und Kuchen

Hinzerath · Das Hinzerather Café Pause feiert zehnjähriges Bestehen. Dass die Betreiber damit erfolgreich sind, hat einen besonderen Grund.

 Das Hinzerather Künstlerpaar Bruni Kluß und Rüdiger Luckow im vor zehn Jahren eröffneten Café Pause.

Das Hinzerather Künstlerpaar Bruni Kluß und Rüdiger Luckow im vor zehn Jahren eröffneten Café Pause.

Foto: Ursula Schmieder

Die Prognosen zum Start motivierten kaum. „Es gab mehr Skeptiker“, erinnert sich Rüdiger Luckow. Doch er und Ehefrau Bruni Kluß vom Kreativhaus in Hinzerath ließen sich ihre Pläne nicht ausreden. Sie waren sicher, „dass das was werden würde“. Schließlich wollten sie in ihrem Café Pause „gute Qualität“ anbieten. Als Beispiele nennt Kluß selbst gebackenen Vollwertkuchen und fair gehandelte Produkte. Vor allem aber wollten sie das kombinieren mit Kunst und Kultur – ein Konzept, mit dem sie Erfolg haben sollten.

Denn inzwischen liegt es zehn Jahre zurück, dass sie „voller Euphorie und Zuversicht“ mit ihrem Café Pause starteten. Von Freitag bis Sonntag, 21. bis 23. September, wollen sie das groß feiern – mit Musik an allen Tagen, Lesungen, Theater, Tanz und einem „kleinen, feinen Kunsthandwerkermarkt“. Ähnlich wie bei ihrer in diesem Jahr einfach in den Herbst verschobenen traditionellen Mai-Ausstellung.

Begünstigt wurde ihre Erfolgsgeschichte von einer zweiten. Denn in etwa zeitgleich mit dem Café wurden rings um Morbach Traumschleifen des Premiumfernwanderweges Saar-Hunsrück-Steig eröffnet. Darunter die „LandZeitTour“, entlang der von dem Künstlerpaar geschaffene Skulpturen wie Römer oder Bauern die regionale Entwicklung miterleben lassen.

Das Café Pause war also praktisch von Anfang an ein „Wanderer-Café“, das daher auch schon bald seine Öffnungszeiten anpasste. Die ursprüngliche Idee, nur an den Wochenenden offen zu halten, wurde nach einem Jahr verworfen. Allzu oft standen enttäuschte Wanderer vor der Tür. Heute ist das Café täglich geöffnet sieben Tage die Woche, von 14 bis 18 Uhr. Darüber hinaus können Gruppen individuell Termine vereinbaren, und es gibt einmal monatlich ein „Musikalisches Sonntags-Frühstück“.

Parallel dazu bieten Kluß (80) und Luckow (79) weiterhin Kurse und Seminare an – sie Yoga und Raku-Töpfern, er Trommeln und Schnitzen. Gestemmt bekommen sie all das dank ihrer positiven Einstellung. Das mache ihnen ja Freude, und es bereichere und berge Energie. Hilfreich ist aber auch die Aufgabenteilung des gut eingespielten Teams. Sie backt die Kuchen und übernimmt den Service, er kümmert sich ums kulturelle Programm und steht im Café „an der Maschine“, um Kaffee und Kakao zu kochen. So bleibt beiden Zeit, mit ihren Gästen – darunter viele Urlauber wie Besucher aus der Großregion – ins Gespräch zu kommen. Denn auch das ist ihnen wichtig in ihrem Café Pause.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort