Altes Kino weicht neuen Wohnungen

Saarburg · Insgesamt 2,6 Millionen Euro investieren zwei Firmen in der Schodener Straße in Beurig. Das ehemalige Kino der französischen Garnison ist abgerissen worden. Dort entsteht ein neues Haus. Das vordere Nebengebäude wird saniert und bekommt einen Fachmarkt. In beiden Häusern entstehen 14 neue Wohnungen.

 Das ehemalige Kino der französischen Garnison ist nur noch ein Schutthaufen. Das Haus im Hintergrund war noch zu retten. Zusammen entstehen 14 neue Wohneinheiten in der Schodener Straße in Beurig. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Das ehemalige Kino der französischen Garnison ist nur noch ein Schutthaufen. Das Haus im Hintergrund war noch zu retten. Zusammen entstehen 14 neue Wohneinheiten in der Schodener Straße in Beurig. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. In einen ehemaligen Schandfleck in der Schodener Straße in Saarburg-Beurig werden Millionen Euro investiert. Das ehemalige Kino der französischen Garnison ist bereits abgerissen. An seine Stelle tritt ein Haus mit sieben Eigentumswohnungen. Darin investiert die Wohnungsbau Holz GmbH in Saarburg 1,6 Millionen Euro.
Weitere sieben Wohnungen und ein Fachmarkt für Bodenbeläge entstehen im erhalten gebliebenen Anbau des Kinos. Rund eine Million Euro will Investor Thomas Du-Sartz de Vigneulle dafür ausgeben. Die Stadt hatte das alte Kino von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) gekauft, geteilt und an die Investoren weitergegeben. "Mit Gewinn für die Stadt", wie Stadtbürgermeister Jürgen Dixius sagt. Eine genaue Summe könne er mit Hinweis auf die Verträge nicht nennen.

Seit 20 Jahren ungenutzt


"Das war nur ein hohler Klotz", begründet Albert Holz, der gemeinsam mit seinem Bruder Roland die Wohnungsbau Holz GmbH führt, den Entschluss zum Abriss des Gebäudes. Erschwerend sei außerdem der schräge, massive Betonklotz gewesen, auf dem einst die Kinostühle standen. "Seit gut 20 Jahren wurde das Kino nicht mehr genutzt", bestätigt Dixius.
Über mangelnde Nachfrage können sich die investierenden Brüder nicht beklagen, denn alle Wohnungen sind bereits verkauft, obwohl es noch ein Jahr dauert, bis das neue Haus fertig ist. Die neuen Bewohner dürfen sich dann auf einen unverbauten Blick auf die Burg freuen.
"Im Moment ist die Nachfrage größer als das Angebot", sagt Holz und vermutet: "Weil es auf der Bank kaum noch Zinsen gibt, investieren die Leute lieber in Immobilien."
Stadtbürgermeister Dixius verspricht sich auch für die Geschäfte mehr Umsatz in diesem Bereich. Ein neues Fachgeschäft für Bodenbeläge kommt hinzu. "Das vordere Gebäude wäre viel zu schade zum Abriss gewesen", sagt der zweite Investor, Thomas Du-Sartz de Vigneulle. Er bringt außerdem weitere sieben Wohnungen im Gebäude unter und nimmt für beides rund eine Million Euro in die Hand. Diese Wohnungen sind noch zu haben. Nicht nur wegen der neuen Fassadengestaltung werde mit den Investitionen der gesamte Bereich gegenüber der Sparkasse stark aufgewertet.

Viel Zuwachs in der Stadt


Ganz allgemein steht die Region bei Wohnungssuchenden hoch im Kurs (siehe Extra). Für Saarburg sieht Dixius die gute Infrastruktur als ein wesentliches Kriterium, warum immer mehr Menschen dort leben wollen: "Ein Krankenhaus, Schulen, Kindergärten, Geschäfte - alles ist da." Selbst die große Cité-Süd mit ihren 84 Baustellen ist fast komplett vermarktet. Doch die Stadt will nicht zu weit mit Erschließungen vorpreschen. "Wir nehmen da Rücksicht auf die Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde, die ebenfalls Bauflächen anbieten", beruhigt Stadtbürgermeister Dixius. Deshalb sollen Flächen im Bereich der ehemaligen Kaserne nur noch entsprechend der Nachfrage erschlossen werden.
Extra

In den vergangenen zehn Jahren ist Saarburg in den Baugebieten Krutweiler, Berggarten-Walles, Alte Gärtnerei, Gärtnerei Kölling (beides private Investoren), Cité-Süd und mit neuen Häusern in ehemaligen Baulücken gewachsen. Dadurch stieg die Bevölkerungszahl der Stadt seit 2004 von 6340 auf heute etwa 6800. Die Neubürger Saarburgs wohnen großteils in den 120 neuen Häusern oder in 42 Wohnungen in vier Blocks der Garnison. Außerdem gibt es 16 Wohnungen, die von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) vermittelt wurden. doth

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