Wincheringen beschließt Sparhaushalt

Wincheringen · Die Zahl der Bauplätze im Baugebiet Auf Mont steigt´ trotz gleichbleibender Größe. Die Straße Im Manderfeld wird saniert, sobald der Zuschuss aus Mainz eingetroffen ist. Das sind die beiden wichtigsten Beschlüsse der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderats Wincheringen.

Wincheringen. "Solange der Zuschuss aus Mainz nicht kommt, können wir mit der Sanierung der Straße Im Manderfeld nicht anfangen", rechnet der Wincheringer Ortsbürgermeister Leo Holbach dem Ortsgemeinderat in der Haushaltssitzung vor. Es geht um 141 700 Euro aus dem Investitionsstock der Landesregierung. Die Sanierung der stark lädierten Straße kostet 642 000 Euro. Allein mit 383 000 Euro beteiligen sich die Grundstückseigentümer mit ihren Beiträgen.

Ausgleich noch in diesem Jahr


"Die Haushaltslage der Gemeinde hat sich deutlich verbessert", stellte Wolfgang Meier von der Finanzabteilung der Verbandsgemeinde Saarburg fest und untermauerte das mit der Verringerung des Defizits von 288 000 auf 264 000 Euro. Mit diesem Haushalt sieht der Fachmann sogar das Ziel eines Ausgleichs noch in diesem Jahr, sofern die anvisierten Zuschüsse vom Land fließen. Bislang steht noch ein Kreditbedarf von 228 000 Euro auf der Sollseite.
Die zweitgrößte Investition ist ein Mitfahrerparkplatz in der Nähe des Bahnhofs, der 25 000 Euro kosten soll. 70 Prozent wird das Land aus Mitteln für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) übernehmen. Die Verhandlungen mit der Bahn über den Verkauf laufen jedoch noch.
Bei den Grabgebühren hat der Ortschef eine Verdoppelung auf 600 Euro vorgeschlagen, denn: "Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zu den Einnahmen." Anja Wambach (SPD) war das zu viel; sie setzte sich mit ihrem Vorschlag von 500 Euro pro Grabaushub durch.
Roland Benzschawel (Wincheringen 21 e.V.) würde die Mitbürger mit vierbeinigen Freunden am liebsten "mit der Nase auf das Problem der Hinterlassenschaften stoßen". Ob dafür die Hundesteuer erhöht werden soll, wird aber erst in der nächsten Sitzung beraten. Mit dieser Ausnahme wurde der Haushalt einstimmig gebilligt.
Bei Planungen der Family-Park GmbH im Baugebiet Auf Mont hat die Ortsgemeinde immer ein Wörtchen mitzureden. Thomas Lang vom Planungsbüro BKS in Trier stellte die fünfte, und wie er sagt, hoffentlich letzte Planänderung vor. Ohne eine Flächenvergrößerung wächst nun die Zahl der Bauflächen von bisher 293 auf 325. Möglich macht das eine andere Aufteilung und die Nutzung bislang gesperrter Flächen.
Steigende Nachfrage


"Im Juni 2007, in der Wirtschaftskrise, ging das Projekt an den Start. Danach stieg die Nachfrage immer weiter", erklärt der Planer. Mittlerweile stehen rund 100 Häuser Auf Mont oder sind im Bau, wie an zahlreichen Baukränen zu erkennen ist.
Der nördliche Bereich wird jetzt mit Dreifachbaumreihen grüner. Die Straßen werden günstiger geführt. Ein neues Regenwasserrückhaltebecken soll hier auch Starkregen auffangen können. "Ein neuer See wie am Fuße des Baugebietes entsteht nicht", erklärt Lang. Bei Starkregen würde ein solches Gewässer ohne Versickerung schnell überlaufen und Wasser ins Tal fließen.
Extra

Insgesamt steht eine Investitionssumme von 647 000 Euro im mehr als 200-seitigen Zahlenwerk für die nächsten zwei Jahre. Die Ortsgemeinde Wincheringen plant dabei Kredite in Höhe von 228 000 Euro ein. Diese Summe wird sich jedoch um Beträge reduzieren, die als Zuschüsse fließen. Dickster Brocken ist die Sanierung der Straße Im Manderfeld mit 642 000 Euro. Davon werden jedoch allein 383 000 Euro als Beiträge von den Anliegern zurückfließen. Der Schuldenstand Wincheringens liegt derzeit bei rund einer Million Euro. Das sind 557 Euro für jeden der 1894 Einwohner. doth

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