Auf Unterschriftenliste zur Windkraft stehen über 800 Namen

Hermeskeil · Nach Angaben der Interessengemeinschaft (IG) "Rettet den Hochwald" haben sich bisher über 800 Menschen der Forderung angeschlossen, dass bei größeren Windrädern eine weitere Entfernung zu Wohnhäusern eingehalten werden muss. Sie hat damit schon genug Unterschriften gesammelt, um einen formellen Einwohnerantrag zu stellen. Das macht die IG aber noch nicht und verlangt stattdessen erneut eine VG-weite Abstimmung.

Hermeskeil. Die IG "Rettet den Hochwald" macht bei der Streitfrage um die Mindestabstände von Windrädern zu Wohnhäusern weiter Druck. Ihrer Forderung, dass dabei als Distanz die zehnfache Nabenhöhe einer Anlage (in der Praxis wären das rund 1400 Meter) eingehalten werden muss, wird bislang von über 800 Menschen unterstützt. So viele Einwohner der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil haben sich bisher auf den Unterschriftenlisten eingetragen, die die IG seit Jahresbeginn ausgelegt hat.
Noch kein Einwohnerantrag


Theoretisch hätte die Gruppe um den früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Karl Diller damit genug Unterschriften gesammelt, um sie bei Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) abzugeben und einen formellen Einwohnerantrag zu stellen.
Nötig wären dafür nur rund 450 Unterzeichner. Die IG verzichtet aber auf diesen Schritt. Er hätte den VG-Rat dazu verpflichtet, sich nach Eingang des Antrags binnen einer Frist von drei Monaten mit dem Thema zu beschäftigen. Das wiederum hätte bedeutet, "dass wir den jetzigen VG-Rat dazu gezwungen hätten, hü oder hott zu sagen", sagt Diller auf TV-Anfrage. In der nächsten Sitzung des VG-Rats, der bisher einen 1000-Meter-Abstand für ausreichend hält, sei am 9. April aber noch kein Beschluss zur Offenlegung des Flächennutzungsplans vorgesehen, was laut Diller "für uns höchste Alarmstufe bedeutet hätte".
Insofern stellt die IG die Möglichkeit zurück, schon zum jetzigen Zeitpunkt einen Einwohnerantrag zu stellen. "Es ist sinnvoller, sich damit an den künftigen VG-Rat zu wenden", so Diller mit Blick auf die Kommunalwahlen am 25. Mai.
Umfrage in allen Orten als Ziel


Vorrangig ist für die IG daher eine andere Forderung. Erneut verlangt sie, dass nicht nur die Bürger der Stadt Hermeskeil, sondern die Bewohner aller 13 VG-Orte über die Abstände von Windrädern zu Wohnhäusern abstimmen sollen.
Geht es nach den Vorstellungen der IG, könnte der Rat am 9. April eine solche Einwohnerbefragung für die ganze VG beschließen. "Sie könnte dann ohne großen Mehraufwand am Wahlsonntag durchgeführt werden", heißt es seitens der IG weiter.
Auch Beatrix Becker und Georg Dietz schließen sich dieser Position an und fordern nach dem Motto "Gleiches Recht für alle" eine VG-weite Abstimmung. Es sind die beiden Mitglieder der SPD-Fraktion im VG-Rat, die aus der Stadt Hermeskeil kommen. Sowohl Hülpes als auch alle vier Fraktionssprecher haben sich erst kürzlich jedoch gegen eine Ausweitung der Windkraft-Abstimmung ausgesprochen. ax

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