Ayler Kita kostet mehr als eine halbe Million Euro

Ayl · Mehr als eine halbe Million Euro soll der Neubau des Ayler Kindergartens kosten. Damit wird der Um- und Anbau nach den neuesten Kostenschätzungen viel teurer als ursprünglich gedacht. Dennoch bleibt auch die Sanierung des Bürgerhauses noch im Haushaltsplan.

 Der Kindergarten in Ayl soll an dieser Stelle erweitert werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Der Kindergarten in Ayl soll an dieser Stelle erweitert werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Ayl. Die Planungen für den Anbau am Kindergarten in Ayl werden konkreter - und teurer. Bei rund 520 000 Euro liegen die geschätzen Kosten, über die der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung gesprochen hat. Der Anbau wird notwendig, um Platz für Kinder unter drei Jahren zu schaffen (der TV berichtete). Bisher gibt es 63 Plätze in der Ayler Kita, später 80. Bislang gibt es zwölf U3-Plätze, schon im Mai wird die Zahl der Kinder die Zahl der Plätze übersteigen. Noch in diesem Jahr soll gebaut werden.
Der neue Anbau umfasst zwei Gruppen- inklusive Schlafräume, dazu Toiletten, ein Kinderwagenraum und ein Lager- und Stauraum. Inklusive aller Nebenkosten und Einrichtung werden die Kosten für den Neubau auf 415 000 Euro geschätzt.
Fenster werden ausgetauscht


Hinzu kommen Umbau- und Sanierungsarbeiten im alten Gebäude. Einzelne Fenster werden ausgetauscht, der Boden erneuert und ein zusätzlicher Schlafraum geschaffen. Außerdem wird eine Akustikdecke eingezogen und der Zugang zum Neubau gebaut. Die Küche soll ebenfalls vergrößert werden, um dort in Zukunft selbst zu kochen. Bisher kommt das Essen aus dem Kreiskrankenhaus. Nach dem Umbau werden nur noch zwei Gruppen im Altbau sein, der Raum der dritten Gruppe wird Personalraum. Der alte Personalraum wurde bereits als Schlafraum für eine Gruppe umgestaltet.
Für den Ausbau der U3-Plätze zahlen Bund und Land 80 000 Euro (4000 Euro pro Platz), außerdem 55 000 Euro für eine neue Gruppe. Der Kreis könnte zusätzlich noch Geld für den Umbau und die Sanierung zuschießen, das muss der Jugendhilfeausschuss noch entscheiden. Bliebe ein Eigenanteil von 248 000 Euro. Ob die Gemeinde dies aus ihren Liquiditätsreserven finanziert oder einen Kredit aufnimmt, ist noch offen.
Einige Ratsmitglieder waren überrascht über die hohen Kosten - im Haushaltsplan, den der Rat anschließend beschlossen hat, war noch ein Eigentanteil von 31 000 angesetzt. "Man hat das Gefühl, man wird regelrecht überfahren", sagte Kornelia Hilsamer, da der Rat diese Zahlen zum ersten Mal hörte. Laut Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger waren die alten Zahlen jedoch eine grobe Schätzung, die sich zudem auf einen eingeschossigen Anbau bezogen habe. Erst in der vergangenen Woche - zwei Tage vor der Sitzung - habe es ein Gespräch mit Vertretern von Land und Kreis gegeben. Danach habe man wirklich sehen können, wie die Anforderungen an Neu- und Umbau sind. Daraus haben sich dann die aktuellen Kostenschätzungen ergeben. "Das war alles etwas kurzfristig", sagte Büdinger.
Auch wenn die Kita nun teurer wird: Die Bürgerhaussanierung (228 000 Euro) steht noch im Haushaltsplan, den der Rat mehrheitlich beschlossen hat. "Uns wurde signalisiert, dass wir Fördermittel aus der Dorferneuerung bekommen", sagte Büdinger. "Wenn wir es jetzt nicht machen, wird es nur noch teurer."
Die Bemühungen zum Ortskern erhalt finden sich ebenfalls im Investitionsplan wieder, beispielsweise für die geplante Begegnungsstätte. Für 2013 ist außerdem der Endstufenausbau für das Baugebiet "Tremmelt" im Investitionsplan vermerkt. jka

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