Bald wird Irsch weiter wachsen

Irsch · Die Arbeiten zur Erschließung eines Baugebietes laufen bald an. Jetzt ist auch klar, was die Grundstücke kosten werden.

Irsch Der Irscher Ortsbürgermeister Jürgen Haag führt eine Liste. Darauf stehen 24 Namen von Menschen, die im Baugebiet In der Tref ihren Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen wollen. Jetzt hat der Ortsgemeinderat die Bauarbeiten zur Erschließung der 16 Baustellen an die Firma Clemens aus Saarburg vergeben.
"Mit einer Pauschalsumme von 800 000 Euro war Clemens der günstigste Bieter der Ausschreibung", teilte der Ortschef seinem Rat mit. Für Kanäle und Leitungen investieren die Verbandsgemeindewerke weitere 300 000 Euro.
890 000 Euro sind der Anteil, den Irsch stemmen muss. Vier Jahre hat es gedauert bis zu diesem Punkt der Entscheidung. "Inzwischen sind die Baupreise, auch durch die derzeitige Baukonjunktur stark gestiegen", bedauert Haag die Verzögerung, die auch durch Fledermäuse erzwungen wurde (der TV berichtete).
Deren Suche und die Sicherstellung, dass sie geschützt bleiben, verzögerten die Vorbereitungen für das Baugebiet um ein ganzes Jahr. Alles zusammen ist das Projekt nun um rund 30 Prozent teurer als vor vier Jahren geplant.
Die Baulandpreise müssen kostendeckend sein. Der zunächst errechnete Betrag von 128,25 Euro pro Quadratmeter stellte sich als Nullsummenspiel heraus. "Die Kommunalaufsicht wünscht eher mehr, angesichts unserer angespannten Haushaltslage", sagt Haag. "Ich bin froh, dass die Nachfrage groß ist und die Grundstücke gut verkauft werden können", sagt CDU-Mann Andreas Lauer erfreut. "Wenn wir auf unsere Nachbargemeinden mit ihren Baulandpreisen schauen, entsteht eine Schmerzgrenze", stellte Ralf Groß von der FWG fest.
"Ich bin Kaufmann. Irsch ist überschuldet. Mir wäre lieber, wir nehmen etwas mehr für den Quadratmeter", macht Günter Britten (FWG) klar. Es müssten ja Unwägbarkeiten ins Kalkül gezogen werden. Deshalb entschloss sich der Rat 133 Euro für den Quadratmeter Bauland In der Tref zu nehmen.
Die Bauherren müssen innerhalb von fünf Jahren mit dem Bau begonnen haben, um Baulandspekulationen vorzubeugen. Ausnahme sind die Grundstückseinbringer. Sie sollen die Möglichkeit haben, Grundstücke innerhalb der Familie zu vererben.
Jürgen Haag will sich jetzt mit den Interessenten in Verbindung setzen und mit ihnen eine verbindliche Reservierung vereinbaren. Da es mehr Interessenten gibt als Baustellen, sieht der Ortschef die Vermarktung als gesichert an. Geschätzt in zwei Monaten werden die ersten Bagger erst einmal die Grasnarbe abtragen. Bislang sieht man nur kleine Holzpflöcke, mit denen die Grundstücke markiert sind.Extra: SANIERUNGSGEBIET ERWEITERT


Bereits im Frühjahr hat der Irscher Ortsgemeinderat grünes Licht für die Erweiterung des Sanierungsgebiets im Ortskern gegeben. Jetzt ist offiziell beschlossen worden, dass die Anwesen Ockfener Straße 12 und In der Acht 8 ebenfalls dazugehören. Es sind zwei ältere Gebäude, deren gute Bausubstanz jedoch eine Erhaltung und Modernisierung lohnt. Grundsätzlich können Bauherren in einem genau definierten Gebiet für die Sanierung und Renovierung Zuschüsse vom Staat beantragen, sowie enorm Steuern sparen. Informationen darüber gibt es für Interessierte bei der Ortsgemeinde und der Verbandsgemeinde Saarburg.

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