Damit die Quellen weiter sprudeln

Saarburg · 560 000 Euro damit aus der Quelle "Kocherath" in Saarburg täglich weiter 600 Kubikmeter Trinkwasser sprudeln, 400 000 Euro für die Sanierung des Wasserwerks in Kastel-Staadt: Die Verbandsgemeinde Saarburg investiert an mehreren Stellen in die Trinkwasserversorgung.

Saarburg. Ein kleines, strahlend neues Häuschen steht neuerdings mitten im Wald bei Saarburg. Das Gebäude in der Nähe des Greifvogelparks fußt auf einem 400 Kubikmeter großen unterirdischen Wasserspeicher aus Beton und ist vollgepackt mit modernster Wasseraufbereitungstechnik: Das Wasser, das aus der Quelle mit dem Namen "Kocherath" zunächst in das unterirdische Wasserbecken strömt, wird vor seiner Einspeisung ins Leitungsnetz gefiltert und aufbereitet. Der feine Sand im drei Meter hohen Filterturm entfernt auch die kleinste Trübung und macht das Wasser klar.
Von dort durchströmt das Wasser eine drei Meter lange Metallröhre und wird dabei mit Ultraviolettem (UV) Licht bestrahlt, das Bakterien, Viren und Pilze abtötet. "Durch die neue UV-Technik können wir auf die Beimischung von Chlor verzichten", erklärt Franz Petri, Werksleiter der Verbandsgemeinde. Bislang haben wir hier Chlor eingesetzt, um das Trinkwasser zu desinfizieren." Obwohl der Einsatz dieser Chemikalie ungefährlich sei, habe der Chlorgeruch manche Verbraucher gestört.
"Auch das unterirdische Speicherbecken haben wir mit Spritzbeton frisch saniert und an den Wänden einen Mineralputz aufgetragen."
Die Quelle Kocherath liefert konstant 650 Kubikmeter pro Tag (etwa 7,5 Liter pro Sekunde) und deckt damit 16 Prozent des Trinkwasserbedarfs in der VG. "Auf den Einsatz elektronisch betriebener Pumpen können wir hier verzichten", erklärt Petri. Da die Quelle etwa 30 Meter über Saarburg liege, fließe das Wasser über das Gefälle quasi von alleine in die Stadt.
Der Werksausschuss musste sich während seiner letzten Sitzung noch mit weiteren Problemen in der Wasserversorgung auseinandersetzen:
Die maroden Anlagen im Wasserwerk Kastel-Staadt, die das Wasser aus zwei Quellen aufbereiten, sollen ebenso für 400 000 Euro saniert werden. "Die Technik stammt aus dem Jahr 1976", sagt VG-Bürgermeister Leo Lauer. Sie weise deutliche Abnutzungsspuren auf und entspräche nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Deshalb sei der Wartungsaufwand, den die marode Anlage erfordere, außerordentlich hoch. "Auch hier ersetzen wir die Desinfektion mit Chlor durch eine UV-Licht-Anlage", sagt Petri. Zudem seien dort neue Filter, Rohre und elektronische Schaltschränke notwendig. Außerdem muss die VG veraltete Versorgungsleitungen in der Ortschaft Ayl für 100 000 Euro austauschen.
Mehrere alte Pumpwerke in Saarburg, Ockfen, Irsch und Serrig möchte die VG dazu mit neuen Pumpen bestücken, die über einen höheren Wirkungsgrad verfügen. Für die Erneuerung der alten Pumpwerke rechnet die VG mit Kosten in Höhe von 105 000 Euro.Extra

Der Kubikmeter Trinkwasser in der VG kostet 1,33 Euro zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer. Bürger, die im Versorgungsbereich II (Ayl, Fisch, Kirf, Mannebach, Merzkirchen, Palzem, Saarburg-Kahren, Schoden und Wincheringen) wohnen, zahlen hingegen nur 1,20 Euro zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer. "Die verschiedenen Versorgungsbereiche haben unterschiedliche Leitungssysteme und damit unterschiedliche Kosten", erklärt Werksleiter Franz Petri. VG-Bürgermeister Leo Lauer: "Langfristig möchten wir die Versorgungsbereiche preislich anpassen." cmo

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