Der Lärmschutz für die Perler Straße kommt

Autos, Lastwagen, Motorräder und dann auch noch der erwartete Verkehr vom, am und zum Einkaufszentrum Leukbachtal: Zu viel für die Anwohner der Perler Straße in Saarburg. Sie fordern seit Jahren eine Lärmschutzwand - mit Erfolg: In den nächsten Tagen wird ein Teil der Wand gebaut.

Saarburg. Lothar Tietzes Kampf hat sich ausgezahlt: Die Lärmschutzwand an der Perler Straße in Saarburg kommt. "Am Donnerstag ist die Baustelleneinweisung", bestätigt Stefan Kappeller vom Ingenierbüro Boxleitner, dem die Bauleitplaung obliegt. In der ersten Maiwoche wird es losgehen.

Seit Jahren fordern Anwohner der Perler Straße, deren Gärten an die B 407 grenzen, mehr Schutz vor dem Straßenlärm. Nun wird auf etwa 200 Metern Länge eine Holzwand gebaut - der erste Bauabschnitt, denn die Mauer soll insgesamt 400 Meter lang werden.

Tietze ist einer der Anwohner und vor allem in den vergangenen Jahren aktiv gewesen. Es ist laut in seinem Garten, der Blick geht auf die Bundesstraße, hinten links leuchtet die weiß-rote Eingangsfassade des fast fertigen Einkaufszentrums Friedensaue - der Anlass für Tietzes Kampf. "Im August 2007 habe ich gelesen, dass der Sportplatz wegfällt und das Einkaufszentrum dorthin soll", erinnert er sich. "Der Lärm war bis dahin schon unerträglich, auch, weil seit der Einführung der LKW-Maut mehr Lastwagen die Bundesstraße nutzen", sagt Tietze. Mit dem Einkaufszentrum war zu befürchten, dass der Lärm weiter zunimmt (der TV berichtete). Tietze sammelte Unterschriften, schrieb an die Rewe-Gruppe, zu der der Toom-Markt gehört, und an die Stadt. Diese gab daraufhin ein Lärmgutachten in Auftrag. "Die Immissionswerte waren nicht so heftig, dass der Bund eine Lärmschutzwand hätte bauen müssen", sagt Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. Tietzes eigene Messungen haben ebenfalls Werte knapp unter dem Grenzwert ergeben, bestätigt dieser.

Stadt und Investor zahlen



"Also haben wir uns bemüht, eine andere Lösung zu finden", sagt Dixius. Die Stadt finanziert nun die Lärmschutzwand selbst. Das kann sie sich leisten, weil sie seit Jahren ohne neue Investitonskredite auskommt. Bereits 2010 standen dafür 70 000 Euro im Haushalt, in diesem Jahr noch mal 50 000. "Der Investor zahlt davon 20 000 Euro", sagt Dixius. Für Tietze ein Erfolg, hatte er doch nach eigenen Angaben immer wieder bei der Rewe-Gruppe angefragt, die stets auf den Investor verwies.

Die Wand wird rund zwei Meter hoch werden. Alle drei Meter werden Stützen aufgestellt, dazwischen die Holzbohlen eingefügt. Für die Stützen werden Halterungspfosten fünf Meter tief in den Boden gelassen, die mit einer Metallplatte abschließen. Darauf können dann die Träger der Wand gebaut werden. Zunächst reicht das Geld nur für etwa die Hälfte der 400 Meter langen Strecke. "Sobald wieder Geld da ist, werden wir aber Stück für Stück anbauen", verspricht der Stadtbürgermeister. Die Halterungen werden dafür bereits auf ganzer Strecke montiert, so dass die Wand dann mit geringerem Aufwand in die Länge wachsen kann.

Lothar Tietze muss sich noch gedulden. Er wohnt wenige Meter vom Ende des ersten Abschnitts entfernt. "Der Einsatz hat sich aber gelohnt", sagt er. "Auch wenn ich noch nicht direkt davon profitieren werde."Die Bauarbeiten haben Auswirkungen auf den Verkehr auf der B 407. Während die Bodenverankerungen gebaut werden und anschließend die Holzwand aufgestellt wird, wird nach Angaben von Stefan Kappeller vom Trierer Ingenieurbüro Boxleitner auf der Bundesstraße eine Ampel eingerichtet. Diese werde voraussichtlich tagsüber, das heißt, während der Arbeitszeiten der Bauarbeiter, geschaltet sein. Zusätzlich wird die Geschwindigkeit in diesem Straßenabschnitt gedrosselt. Die Bauarbeiten für die zunächst 200 Meter lange Lärmschutzwand werden voraussichtlich vier Wochen dauern. jka

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