Die Bürgerbeteiligung soll ausgebaut werden
Neuhütten · Erstmals hat der Verein, der vor zwei Jahren aus der Bürgerinitiative Pro Nationalpark hervorgegangen ist, eine Mitgliederversammlung mit Vorstandsneuwahl abgehalten. Die Vorstände wurden im Amt bestätigt, aber zwei Posten neu besetzt. 513 Mitglieder zählt der Freundeskreis Nationalpark bereits. 47 Stimmberechtigte kamen ins Bürgerhaus nach Neuhütten.
Neuhütten. Der Freundeskreis Nationalpark Hunsrück e.V. hat nach zwei Jahren seines Bestehens einen neuen Vorstand gewählt (siehe Extra). In dieser Zeit wurden die Befürworter des Parks zu wichtigen Partnern der Landesregierung, haben beraten und Stellungnahmen abgegeben. Am 30. September wird um 18 Uhr im Hunsrückhaus die Nationalparkversammlung einberufen.
Als nächsten Schritt nach seiner Wiederwahl plant Vorsitzender Hans-Joachim Billert: "Wir wollen uns bei dieser Versammlung als Bürger um Sitze bewerben." Die Zusammenarbeit mit dem Nationalparkamt in Birkenfeld soll weiter intensiviert werden, beispielsweise mit der Feier des einjährigen Bestehens des Parks. Gleichzeitig wird die Freundschaft mit dem Nationalparkservice der USA gefeiert, denn diesen gibt es bereits seit 100 Jahren.
Mit 513 Mitgliedern hat der Freundeskreis schon viele weitere Freunde gefunden. 47 stimmten nicht nur über den neuen Vorstand, sondern auch über die Einführung von Mitgliedsbeiträgen ab. "Das ist notwendig, weil die Anschubfinanzierungen jetzt auslaufen", erklärt Vorsitzender Billert. Beschlossen wurden jährliche Mindestbeträge zwischen sechs Euro für Jugendliche unter 18 Jahre bis 20 Euro für Familien.
Sehr erfreut zeigte sich der Vorstand über die Fund-Raising-Aktion zugunsten der Ausgrabung römischer Geschichte in Hermeskeil. Hier wird es am 18. September einen Tag der offenen Grabung geben. "Es sind spektakuläre Funde angekündigt", so Billert. Der Verein will einen Bildband "Wildes Erleben" herausbringen und verkauft Westen und T-Shirts mit Nationalpark-Logo. Ein Fotokurs soll angeboten, Stammtische eingeführt werden und ein Nationalpark-Webradio an den Start gehen. Infos unter <%LINK auto="true" href="http://www.freundeskreisnationalparkhunsrueck.de" class="more" text="www.freundeskreisnationalparkhunsrueck.de"%>
Harald Egidi vom Nationalparkamt kündigte die Gründung eines Bürgerforums an: "Dafür brauchen wir sie." Auch ein Beirat mit 20 Mitgliedern werde ins Leben gerufen.
Aber es gab auch Kritik aus der Versammlung. So bemängelte der Birkenfelder Bürgermeister Bernhard Alscher die mangelnde Vernetzung im Internet: "Gäste sollten schneller an interaktive Karten kommen." Die Starterkarte liege nicht überall aus. "Die Vermarktung ist Aufgabe der Touristiker", sagte Egidi.
Die Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Hunsrück, Gudrun Rau, stellte fest: "Die Leute verwechseln noch oft den Nationalpark mit dem Naturpark." Der Nationalpark stehe für Wildnis, der Naturpark für Kulturlandschaft des Menschen.
"Der Nationalpark ist eine lernende Struktur", beschwichtigte der Birkenfelder Landrat Matthias Schneider. Der Hunsrück habe sich von einem Holzgewinnungsfeld für die Industrie zum Nationalpark entwickelt: "Wir sind auf einem guten Weg."
Wie dieser Weg sich weiter entwickeln kann, zeigt Jan Hoffmann anhand des Life-Projektes auf, das von der EU unterstützt wird. Auf 1300 Hektar wird versucht, Hangmoore wiederzubeleben. Gräben werden wieder verschlossen. Das Gebiet wird wieder feuchter mit entsprechender Pflanzenvielfalt. doth
Extra
Der neue Vorstand: 1. Vorsitzender: Hans-Joachim Billert, Herborn; vier gleichberechtigte Stellvertreter: Lars Schlaup, Tholey; Ulla Kolling (Pressesprecherin), Neuhütten; Rainer Scriba, Leisel; Gabriele Klatt, Schwollen; Geschäftsführerin und Kassiererin: Birgit Stoff, Kempfeld; Beisitzer: Stephan Billert, Leisel; Stefan Pink, Neuhütten; Angela Enz-Warth, Birkenfeld. Neu im Vorstand sind Irene Kempf-Konrad, Idar-Oberstein und Cornelia Arens, Neuhütten. Die Amtszeit beträgt zwei Jahre. doth
