Die neue Orgel nimmt Gestalt an

Die neue Technik an der Orgel in der Konzer Kirche St. Nikolaus ist bereits eingebaut. Auch die Pfeifen sind schon am richtigen Platz. Jetzt folgen drei der sechs "Segel", welche das Aussehen des sakralen Instruments maßgeblich bestimmen werden. Das erste Konzert wird voraussichtlich Anfang 2011 stattfinden.

 Organist Karl-Ludwig Kreutz, Orgelbauer Thomas Gaida und Pastor Georg Dehn (von links) mit einer der kleineren hölzernen Pfeifen. Im Hintergrund ein Teil der neuen Orgel. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Organist Karl-Ludwig Kreutz, Orgelbauer Thomas Gaida und Pastor Georg Dehn (von links) mit einer der kleineren hölzernen Pfeifen. Im Hintergrund ein Teil der neuen Orgel. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz. Orgelbauer Thomas Gai-da aus dem saarländischen Wemmetsweiler und Organist Karl-Ludwig Kreutz glauben fest daran, dass der Termin für das erste Konzert eingehalten werden kann.

Bisher zeigt lediglich ein kleines Modell, wie die neue Orgel aussehen wird. Es ist in der Pfarrkirche ausgestellt und lässt erahnen, dass schon die ungewöhnliche Gestaltung des Instruments sowohl dem damit betrauten Architekten Josef Schmitz (Traben-Trarbach) als auch den Handwerkern im Orgelbaubetrieb Gaida eine Menge gestalterischer und handwerklicher Kunstfertigkeit abverlangt hat: Ihre klare Formensprache adaptiert die Linien von Schiffssegeln und lässt das Instrument nicht nur räumlich gebührenden Abstand zum gegenüber gelegenen Altar wahren. Ein moderner Spieltisch, platziert hinter dem Taufbecken, wird die Orgel ansteuern.

Die Äußerlichkeiten sagen nichts über die Klangfülle der Gaida-Orgel aus. Sowohl ihr Erbauer Thomas Gaida als auch Karl-Ludwig Kreutz erwarten klangliche Unikate. Gaida: "Wir verwenden zahlreiche, zum Teil wertvolle historische Pfeifen, deren Neuanschaffung erhebliche Mehrkosten verursacht hätte. So haben wir zum Beispiel ein Register aus einer alten englischen Kirche geholt. Auch aus Bitburg stammen verschiedene Elemente."

Der Kunstgriff Gaidas: "Unter anderem werden die Pfeifen elektronisch angesteuert." Kreutz ergänzt: "Das Konzept ermöglicht Klangbilder, die mit herkömmlicher Orgelbau-Technik so nicht zu erreichen wären."

Die Idee einer neuen Orgel bekam Hand und Fuß, als im Jahr 2000 der Orgelbauverein St. Nikolaus gegründet wurde; 2005 begann die Vorplanung der - wie Gaida und Kreutz es nennen - "zwei Aspekte". Zunächst ging es um den "klingenden", dann, 2007, folgte der "optische Aspekt". Gaida: "Erst dann geht es an die handwerkliche Ausführung. Und die hat es in sich: Die Konzer Orgel besteht aus einigen Zehntausend Teilen, die nicht einfach übernommen werden können, sondern aus Alt-Teilen restauriert oder neu hergestellt werden müssen." Für das neue Instrument greifen die Kirchengemeinde, ihre Gläubigen und Spender tief in die Taschen oder strapazieren die Scheckbücher: Das Instrument wird laut Ernst Holbach, stellvertretendem Vorsitzenden des Pfarrverwaltungsrats, rund 395 000 Euro kosten. 240 000 Euro hat der Orgelbauverein bisher eingesammelt. Der Restbetrag soll aus weiteren Spenden und Aktionen des Orgelbauvereins aufgebracht werden. Nach der Fertigstellung der Orgel ist eine Konzertreihe geplant, die, außer in den Gottesdiensten in der Stadtkirche, das neue Instrument in seiner künstlerischen Vielfalt präsentieren soll.

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