Dorfplatz mit Aussichtsturm und Wasserlauf

Freudenburg · Jetzt steht der Plan, wie der neue Freudenburger Dorfmittelpunkt im Schatten der historischen Stadtmauer aussehen soll: Der Ortsgemeinderat hat ein Konzept abgesegnet, nach dem sich der Platz dem historischen Gemäuer unterzuordnen hat. Darauf hatten Denkmalschützer bestanden.

 So soll der Dorfplatz Im Weiher im Schatten der historischen Stadtmauer einmal aussehen. Ortsbürgermeister Bernd Gödert hofft auf baldige Zuschusszusagen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

So soll der Dorfplatz Im Weiher im Schatten der historischen Stadtmauer einmal aussehen. Ortsbürgermeister Bernd Gödert hofft auf baldige Zuschusszusagen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Freudenburg. Es ist geschichts trächtiger Boden, auf dem der neue Dorfplatz Im Weiher im Schatten der historischen Stadtmauer in Freudenburg gebaut werden soll. Nach umfangreichen Abstimmungen mit der Denkmalpflege ist jetzt die endgültige Fassung der Planung vom Ortsgemeinderat beschlossen worden.
"Der Platz hat sich der Mauer unterzuordnen. Darauf haben die Denkmalpfleger bestanden", erklärt Ortsbürgermeister Bernd Gödert seinem Rat. Das hat den Vorteil, dass der Platz billiger wird. Er soll nur noch 342 000 Euro kosten, 60 000 Euro weniger als bei früheren Planungen.
"Diese Planung bringt keinen Funktionsverlust für den Platz", beruhigt Andreas Heinke vom Ingenieurbüro Paulus und Partner. Ein zentraler Kreis wird mit Natursteinen gepflastert. Der restliche Platz bekommt eine wasserbindende Decke. Es werden Bäume gepflanzt. Aus dem vorhandenen Brunnen entspringt ein kleiner Bachlauf.
Künftig wird es nur noch vier Parkplätze geben, einer davon ist Behinderten vorbehalten. Kritikern aus den Reihen der Zuhörer erklärt Ortschef Gödert: "Bei einem Parkplatz hätten weder die Zuschussgeber noch die Denkmalpflege mitgespielt." Die Terrasse an der Gaststätte Thielmann wird abgerissen und tiefer gelegt. Dadurch kann die Zufahrt zum Platz verbreitert werden.
In einer 3-D-Simulation des Platzes sticht besonders der Turm hervor. "Es wird eine Spindeltreppe eingebaut. Der Turm wird zum Aussichtspunkt", erklärt der Planer die weitere Gestaltung der historischen Stadtmauer, deren Sanierung allein 239 000 Euro kosten wird.
Einen unschönen Kontrast zu der neuen, attraktiven Fläche werden die Rückseiten der anliegenden Häuser darstellen. "Wir wollen mit den Besitzern reden. Manchmal hilft ein wenig Farbe und Gartengestaltung", hofft Gödert. Mit dem Bau losgehen soll es, wenn Land sowie Kreis- und Landesdenkmalpflege die erwarteten Zuschüsse bewilligt haben. Eine weitere große Investition war Thema im Ortsgemeinderat: In die Erschließung weiterer 26 Baugrundstücke Im Burgbungert will Freudenburg 770 000 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) investieren. Über den Rückfluss macht sich Orsbürgermeister Bernd Gödert wenig Sorgen: "Die ersten drei Grundstücke, die noch über den 1. Bauabschnitt erschlossen wurden, sind bereits verkauft. Weitere drei Interessenten wollen Flächen reservieren." doth
Extra

Der Dorfplatz Im Weiher wird diesen Namen behalten, weil hier die Feuerwehr Wasser für den Brandfall bereithielt. Im 18. Jahrhundert wurde dafür sogar ein zweiter Torbogen gebaut. Karl IV., Sohn von Johann von Böhmen, Graf von Luxemburg, der 1336 die Burg baute, verlieh Freudenburg 1346 die Stadtrechte. Deshalb gibt es auch eine Stadtmauer. Mit der Verleihung dieser Rechte ist beispielsweise das Marktrecht und das Recht geregelt, Zölle zu erheben. Diese Stadtrechte sind nie aberkannt worden, sie ruhen nur. doth

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