Endgültig: Kaserne wechselt den Besitzer

Hermeskeil · Die Hochwaldkaserne ist nun endgültig im Besitz der privaten Viresca GmbH. Die Bima und der Insolvenzverwalter der Dorf-Hochwald-Kommanditgesellschaft (KG) haben die ungeklärte Rechtslage mit einem Vergleich aus der Welt geschafft.

 Das 38 Hektar große Gelände der Hochwaldkaserne ist nun endgültig in den Händen der Viresca GmbH. TV-Foto: Portaflug

Das 38 Hektar große Gelände der Hochwaldkaserne ist nun endgültig in den Händen der Viresca GmbH. TV-Foto: Portaflug

Nun ist es offiziell: Das Privatunternehmen Viresca GmbH aus Treis-Karden ist unangefochtener Besitzer der Hochwaldkaserne.

Nach einigem Hin und Her haben die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) und der Insolvenzverwalter der Dorf-Hochwald-Gesellschaft, Bernhard Seibel, ihren Streit um die Hochwaldkaserne mit einem Vergleich beigelegt.

"Es ist zu einer Einigung gekommen, das hat die Bima mir mitgeteilt", sagt Michael Hülpes, Vorsitzender des Zweckverbands Konversion und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil im Gespräch mit dem TV.

Er sei froh, dass alles geklärt sei und dass das Privatunternehmen Viresca GmbH nun die volle Verfügungsgewalt habe.
Gläubiger profitieren


Ende März sah das noch anders aus: Die Viresca GmbH hatte dem Bund die Ex-Garnison für 1,6 Millionen Euro abgekauft, nachdem die Dorf-Hochwald KG pleitegegangen war. Laut Insolvenzverwalter Bernhard Seibel wurde der Kaufvertrag allerdings erst unterschrieben, nachdem der Besitz bereits auf ihn übergegangen war.

Damit sei die Auflösung des Kaufvertrags mit der Dorf-Hochwald-Gesellschaft ungültig gewesen, da er als Insolvenzverwalter nicht zugestimmt habe, sagte Seibel damals. Die KG selbst konnte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr frei über ihr Vermögen verfügen.

Seibel forderte von der Bima, dass sie die Gesamtforderungen der Gläubiger an die Dorf-Hochwald-Gesellschaft von rund 500 000 Euro übernimmt. Die lehnte dies allerdings ab.

Mit einem Vergleich haben die Bima, die Viresca GmbH und Bernhard Seibel diese Unstimmigkeiten nun aus der Welt geschafft. "Die Bima hat einen gewissen Betrag an mich gezahlt", sagt Seibel. Damit sei der Besitz bereits zum 1. Juni an die Bima zurückgegangen. Wie hoch dieser Betrag ist, dazu möchte er sich nicht äußern.

Nur so viel will er sagen: Das Geld werde nur zu einem kleinen Prozentsatz ausreichen, um die Gläubiger zu befriedigen. Auf den weiteren ausstehenden Zahlungen werden sie sitzenbleiben. Seibel ist dennoch zufrieden mit der Lösung: Ein Hängezustand wäre für keinen der Beteiligten gut gewesen, sagt er.

Die Lage sei jetzt eindeutig, erläutert auch Otmar Nikolay von der Bima. Alle hätten den Vergleich unterschrieben. Jeder hätte etwas nachgegeben, damit sei die Sache nun aus der Welt. "Wir wollten eine langwierige Gerichtsverhandlung vermeiden", sagt Nikolay. Es gehe der Bima schließlich darum, dass die Entwicklung der Ex-Garnison weitergehe.

Die Viresca GmbH kann nun unbelastet an ihrem Konzept arbeiten. Wie genau das aussehen wird, steht laut Hülpes noch nicht fest. Die Viresca selbst möchte sich zu dem Thema derzeit nicht äußern. Klar ist aber, dass ein Teil der Kaserne touristisch genutzt werden muss.

"Das war eine Bedingung", sagt Michael Hülpes. Der Zweckverbandsvorsitzende geht allerdings davon aus, dass die touristische Nutzung nicht so stark ausgeprägt sein werde, wie es in dem Konzept der Dorf Hochwald KG vorgesehen war. Sie wollte einen 25 Millionen Euro teuren Freizeit- und Hotelpark auf dem Gelände bauen. "Das wäre schon eine tolle Sache gewesen", sagt Hülpes. "Es war aber einfach zu ambitioniert."
Extra

Hinter dem Privatunternehmen Viresca GmbH aus Treis- Karden stehen die Bauunternehmer-Brüder Schnorpfeil und der in der Energiebranche tätige Trierer Unternehmer Erich Gasber (Firma en-neo). Die Vertreter der Viresca GmbH haben in früheren Gesprächen zugesichert, dass sie die Kaserne gewerblich und für den Einsatz von erneuerbaren Energien nutzen wolln. Die werde ebenfalls die touristische Nutzung prüfen. ax/hsc

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