Gefährdeter Kompromiss

Betrachtet man nur den Einzelfall, dann ist der Groll der Beurener Kommunalpolitiker durchaus nachvollziehbar: Rings um sie herum sind in den vergangenen Jahren entlang der A 1 Windräder wie Pilze aus dem Boden geschossen.

Optisch wären da sieben weitere weiße Riesen in der Tat nur ein "Lückenschluss", wie es Ortsbürgermeister Manfred Köhl einst formuliert hat. Doch während den Nachbargemeinden viel Geld in die Kasse geblasen wird, können sich die Beurener zwar am Anblick von rund 40 weißen Riesen "erfreuen", gehen aber selbst leer aus. Erst schob die Lage in der Kernzone des Naturparks den Bemühungen der Kommune um Windräder einen Riegel vor, jetzt ist es der rechtskräftige Raumordnungsplan für die Region Trier. Doch so verständlich es aus Beurener Sicht ist, vor Gericht für eine Ausnahmegenehmigung zu kämpfen. Sollte es zu einer "Lex Beuren" kommen, wäre das eine Entscheidung mit Signalwirkung, auf die sich auch andere windkraft-willige Kommunen im Naturpark, aber auch weit darüber hinaus berufen könnten. So hat Verwaltungschef Michael Hülpes bereits jetzt den anderen Ortsbürgermeistern in der Verbandsgemeinde Hermeskeil zugesichert, dass in diesem Fall der Flächennutzungsplan wieder geöffnet wird, so dass auch Gemeinden wie Grimburg oder Gusenburg Vorrangflächen für Windräder ausweisen könnten. Spätestens dann würde jedoch der mühsam gefundene Windkraft-Kompromiss in der ganzen Region wieder ins Wanken geraten und Diskussionen neu entfachen, die erst nach vielem Hin und Her beigelegt werden konnten. a.munsteiner@volksfreund.de

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