Grimburg will noch mehr Windräder

Grimburg · Geht es nach dem Willen des Grimburger Rats, dann sollen sich künftig nicht nur auf der Grendericher Höhe Windräder drehen. Er bringt nun einen zweiten Standort auf dem Gemeindegebiet ins Spiel - den Klafterberg.

Grimburg. Wo sollen in der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil neue Windkraftanlagen aufgestellt werden? Diese Frage beschäftigt derzeit in vielen Orten die Räte. Alle Vorschläge und Wünsche für mögliche Standorte werden an die VG weitergegeben. Die Gemeinde Grimburg hat bereits vor einem Jahr ihren Wunsch nach Windkraft artikuliert. Auf der Grendericher Höhe - dort stehen auf saarländischer Seite bereits drei Räder - soll ein gemeinsamer Windpark mit den Nachbarn aus Gusenburg entstehen. Vier von sieben Anlagen würden auf Grimburger Gemarkung stehen. Eine vertragliche Regelung mit einem Investor - der Firma Juwi - hat die Gemeinde bereits getroffen.
An diesen Plänen hält der Rat auch weiter fest.
Er hat sich nun aber einstimmig und bei nur zwei Enthaltungen dazu entschlossen, der VG noch einen weiteren Standort für Windräder auf Grimburger Boden vorzuschlagen. Gegenüber der Grendericher Höhe liegt ebenfalls zwischen Grimburg und Gusenburg der Klafterberg. Für diesen Bereich interessiert sich ein zweites Windkraft-Unternehmen - die Firma ENP. Sie will dort drei Anlagen aufbauen. Dieses Gebiet liegt in der Nähe des früheren Kasernenübungsplatzes, der ebenfalls als möglicher Standort für einen neuen Windpark infrage kommt und teilweise auch die Gemarkung Gusenburg berührt.
Wie die direkten Nachbarn wollen sich auch die Grimburger Politiker mit der Grendericher Höhe und dem neuen Vorschlag Klafterberg mehrere Optionen offen halten. Damit sehen sie bessere Chancen für die Gemeinde, wenn der VG-Rat voraussichtlich Ende 2012 über die Ausweisung von neuen Windkraftflächen beschließt. "Aus taktischen Gründen ist das Votum für einen zweiten Standort sinnvoll", sagte Roland Brendel (CDU). Dass Windräder schlecht für den Fremdenverkehr sind und in Grimburg Saar-Hunsrück-Steig-Wanderer oder Burgbesucher abschrecken werden, glaubt Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber nicht. "An der Nordsee stört das die Touristen auch nicht. Außerdem hat sich das Bewusstsein in der Bevölkerung geändert."
Einmütig wurde zudem der von der VG ausgearbeitete Entwurf für den so genannten Solidarfonds vom Grimburger Rat akzeptiert. Er sieht vor, dass bei der Errichtung von neuen Rädern die Standortgemeinde zwar 75 Prozent der Pachteinahmen behält. Der Rest fließt aber teils direkt an Orte ohne Windräder. Teils landet das Geld in der VG-Kasse, die es zur Senkung ihrer Umlage nutzen soll, was dann alle 13 Orten im VG-Gebiet entlasten würde. "Das ist eine faire Sache", betonte Weber. ax

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort