Tawern. Die Wände sind gestrichen, die letzten Türen eingebaut, die Küche wurde vor zwei Tagen montiert. Gestern Abend war die lang ersehnte Einweihung. Pastor Abbe Zoe segnete das Gebäude nach kurzen Ansprachen von Karl-Heinz Frieden, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz, und Günther Schartz, Landrat des Landkreises Trier-Saarburg, ein.
Erste Überlegungen für diesen Neubau reichen in das Jahr 2006 zurück. "Zunächst hatten wir überlegt, das alte Amtshaus der Gemeinde in ein Bürgerhaus umzubauen", berichtet Josef Weirich, Bürgermeister der Gemeinde Tawern. Letztlich habe sich aber erwiesen, dass das zu schwer lösbaren Konflikten führen würde. Zum einen hätten die Kosten für eine Sanierung des Amtsgebäudes deutlich höher gelegen als die Kosten für den am Sportzentrum angebauten Neubau. Andererseits hätte die Lage inmitten des Orts auch schnell zu Konflikten zwischen Anwohnern und Feiernden führen können. Mit den Arbeiten des neuen Bürgerhauses wurde schließlich im Dezember 2009 begonnen.
"Ich bin stolz, dass wir es geschafft haben, den kalkulierten Kostenrahmen einzuhalten", sagt Weirich. Dafür hätte die Gemeinde auch die etwas längere Bauzeit gerne
in Kauf genommen. Jederzeit hätte der Gemeinderat die Kosten fest im Griff gehabt. Bis zur Schlüsselübergabe hat die Gemeinde in den Bürgerhaus-Neubau 1,15 Millionen Euro investiert. Von diesen Kosten hat das Land Rheinland-Pfalz 450 000 Euro übernommen, weitere Fördermittel in Höhe von 125 000 Euro habe die Gemeinde beim Land beantragt. Zudem hat auch das Bistum Trier einen Beirag von 40 000 Euro geleistet. Die Gemeinde hat einen Eigenanteil von 535 000 Euro zu tragen.
"Durch ehrenamtliches Engagement haben einzelne Gemeinderatsmitglieder einen Eigenanteil am Bau des Hauses im Wert von 60 000 Euro erbracht", erzählt Weirich. "Erstmals in 18 Jahren als Bürgermeister habe ich erlebt, dass die Kosten im vorgegebenen Kostenplan geblieben sind." Gerade auch der Beigeordnete Andreas Koltes habe sich für den Neubau sehr stark gemacht.
Im Bürgerhaus gibt es zwei Räume in einer Größe von etwa 60 und 220 Quadratmetern, die künftig nicht nur von den 20 örtlichen Vereinen genutzt werden können. "Durch das Kneipensterben im Ort mussten wir über Alternativen für Orte zum Feiern für Leute aus dem Ort nachdenken", sagt Weirich. So können künftig Gemeindebürger das Bürgerhaus auch für eigene Veranstaltungen mieten. Näheres wird auf der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 6. Dezember, entschieden. itz
Extra

Das Bürgerhaus kann heute im Rahmen eines Tags der offenen Tür ab 14 Uhr besichtigt werden. Die Volkshochschule Tawern zeigt Bilder, die in einem von Iris Wojanowski geleiteten Kurs entstanden sind. Daneben treten eine Tanzgruppe der Kindertagesstätte, die Westerntanzgruppe Tawern und eine Tanzgruppe der Volkshochschule auf. Außerdem wird in einer Bildershow gezeigt, wie sich der Bau in den vergangenen zwei Jahren entwickelt hat. itz