Gute Geschäfte ohne Geld

Vertreter gemeinnütziger Organisationen und Unternehmer haben sich im Saarburger Mehrgenerationenhaus zu einem Marktplatz der besonderen Art getroffen. Waren und Dienstleistungen wurden unentgeltlich miteinander getauscht. Die Veranstalter sprachen von einem "vollen Erfolg".

 Der Funke ist übergesprungen: Der Unternehmerabend „Bunternehmen“ hat in Saarburg Firmen und gemeinnützige Einrichtungen an einen Tisch gebracht. Foto: obs/Reed Exhibitions Deutschland GmbH

Der Funke ist übergesprungen: Der Unternehmerabend „Bunternehmen“ hat in Saarburg Firmen und gemeinnützige Einrichtungen an einen Tisch gebracht. Foto: obs/Reed Exhibitions Deutschland GmbH

Saarburg. Die Chefin eines Autohauses nutzt die Räume eines Bildungsträgers für eine Präsentation. Im Gegenzug leiht das Autohaus der Einrichtung einen Kleinbus für einen Transport aus. Eine Seniorentanzgruppe wird beim Betriebsfest einer Agentur auftreten, diese gestaltet im Gegenzug einen Werbeprospekt. Das sind Ergebnisse des Unternehmerabends "Bunternehmen" am Mittwochabend in der Glockengießerei in Saarburg.

"Gute Geschäfte" heißt das Konzept, das diese Ergebnisse hervorbringt. Die Idee stammt aus den Niederlanden, in Deutschland wird sie von der Bertelsmann-Stiftung umgesetzt: In informeller Atmosphäre lernen sich gemeinnützige Einrichtungen und Unternehmer innerhalb einer Stunde kennen und vereinbaren gegenseitige Unterstützung. Das Besondere daran: Waren und Dienstleistungen werden nicht verkauft, sondern gleichwertig getauscht. Ganz ohne Geld.

Der Gong, der das Treffen in der Glockengießerei einleitete, ertönte um 21.37 Uhr. Voller Engagement und Ideenreichtum stürzten sich die rund 50 Teilnehmer ins Verhandlungsgetümmel - unterstützt und angeleitet von Moderatoren und Vermittlern des Lokalen Bündnisses für Familie. Keine Spur von Zurückhaltung oder Scheu waren zu sehen, allerdings herrschte eine vertrauliche Atmosphäre zwischen den Teilnehmern. Das ist im Konzept dieser Veranstaltung so vorgesehen.

Diese Art von Geschäften machte den Teilnehmern offensichtlich Spaß: Allenthalben fröhliche Gesichter, angeregte Verhandlungen, aber auch lockere Gespräche. "Begegnen auf Augenhöhe", erklärte Anette Barth vom Lokalen Bündnis für Familie, das für den Unternehmerabend verantwortlich ist. "Hier müssen sich die Gemeinnützigen nicht wie Bittsteller vorkommen. Die Resonanz wird beim nächsten Mal sicher noch besser werden", fügte sie hinzu.

Die Veranstalter waren überrascht, mehr Teilnehmer als ursprünglich angemeldet begrüßen zu können. Mitorganisator Norbert de Wolf gab zu Beginn als Ziel 30 Kooperationsvereinbarungen aus. Diese Vorgabe wurde im Laufe des Abends sogar noch übertroffen.

Der zwanglose Ausklang des Abends im soeben fertiggestellten Anbau des Mehrgenerationenhauses bot weiter Gelegenheit, sich untereinander näher kennenzulernen. Die Teilnehmer und Veranstalter jedenfalls werteten den Abend als vollen Erfolg, eine Fortsetzung scheint gesichert.

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