Die Gießhalle wird zum Marktplatz

Speed-Dating mal anders: Beim Unternehmertag am 22. September treffen in Saarburg Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen zusammen. Bei der erstmaligen Aktion "Gute Geschäfte" besiegeln sie ihre gegenseitige Unterstützung. Geld ist dabei allerdings tabu.

 Sie stecken hinter dem Unternehmertag „Bunternehmen“, bei dem Betriebe und gemeinnützige Einrichtungen zusammenfinden: Hélène de Wolf, Karin Massem, Heinz-Berthold Kind, Norbert de Wolf, Anette Barth und Günther Kiefer (von links). TV-Foto: Julia Kalck

Sie stecken hinter dem Unternehmertag „Bunternehmen“, bei dem Betriebe und gemeinnützige Einrichtungen zusammenfinden: Hélène de Wolf, Karin Massem, Heinz-Berthold Kind, Norbert de Wolf, Anette Barth und Günther Kiefer (von links). TV-Foto: Julia Kalck

Saarburg. Der Gong ertönt und los geht's beim Speed-Dating, einer modernen, schnellen Form des Kennenlernens von Menschen auf der Suche nach einem Partner.

Doch wenn am 22. September in Saarburg der Gong ertönt, sitzen sich nicht etwa bindungswillige Singles gegenüber. Bei "Gute Geschäfte" treffen sich Unternehmen und Gemeinnützige. Und diese tauschen auch keine Komplimente aus, sondern Waren und Dienstleistungen.

Initiative kommt aus dem Nachbarland



Dieser "Marktplatz für Unternehmen und Gemeinnützige" wird nun erstmals in Saarburg angeboten: Am Mittwoch, 22. September, ab 19 Uhr, in der Glockengießerei beim Unternehmerabend "Bunternehmen - soziale Verantwortung im Unternehmen". Das ist eine Initiative, die Betrieben Hilfestellung für mehr Familienfreundlichkeit geben möchte. Dahinter stecken neben dem Lokalen Bündnis für Familie der Saarburger Gewerbeverbandsvorsitzende Heinz-Berthold Kind sowie die Unternehmer Hélène und Norbert de Wolf. Mit dabei ist auch die Industrie- und Handelskammer Trier.

Die Gute-Geschäfte-Idee stammt ursprünglich aus den Niederlanden und ist eine Initiative der Bertelsmann-Stiftung, die unter anderem bereits in Jena und Frankfurt Unternehmer und Gemeinnützige zusammengeführt hat. Ganz wie auf einem Markt handeln die Anwesenden Kooperationsprojekte aus. Die Unternehmen können mit persönlichem Einsatz, mit ihrer geschäftlichen Kompetenz oder mit logistischer Hilfe die gemeinnützigen Organisationen unterstützen. Diese bieten ihrerseits an, bei Projekten mitzuwirken.

"Es geht aber auch um ganz praktische Dinge", sagt Barth, "etwa, dass eine gemeinnützige Organisation eine Kinderfrau oder Kinderbetreung bei Veranstaltungen vermittelt." Oder dass die gemeinnützige Organisation einem Unternehmen einen Workshop für Interkulturalität und das Unternehmen im Gegenzug Praktikumsplätze anbietet.

Für Unternehmer bedeutet das: Mitarbeiter werden motiviert und identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen, es werden Kontakte geknüpft oder vielleicht sogar neue Kunden gewonnen. Alles jedoch unter einer Prämisse: "Geld ist auf dem Marktplatz tabu", sagt Norbert de Wolf. Stattdessen sollen sich beide Seiten auf Augenhöhe begegnen. Am Ende der Verhandlungen wird die Vereinbarung schriftlich festgehalten. Was in der einen Stunde Speed-Dating besprochen wird, ist übrigens vertraulich - und damit ist man schon wieder gar nicht so weit weg vom "echten" Speed-Dating.

Interessierte können sich unter Telefon 06581/2336 im Mehrgenerationenhaus Saarburg melden.

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