Polen freuen sich über deutsche Gastfreundschaft

Hermeskeil · Vor zehn Jahren haben Hermeskeil und Hel einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Die gelebte Partnerschaft, die inzwischen auch Jugendliche und Kinder einbezieht, wird an diesem Wochenende gebührend gefeiert.

 Die Freunde aus Hel in Polen fühlen sich wohl in der Partnergemeinde Hermeskeil. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Freunde aus Hel in Polen fühlen sich wohl in der Partnergemeinde Hermeskeil. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. Böllerschüsse der Stadtsoldaten haben auf ein besonderes Wochenende eingestimmt: das Jubiläumsfest des "Deutsch-Polnischen Freundschaftskreises". Vier Tage lang feiern Bürger der Stadt Hermeskeil und des an der Danziger Bucht gelegenen Hel ihre zehnjährige Partnerschaft. Die rund 40-köpfige Delegation wurden von Bürgermeister Michael Hülpes und Willi Auler, Geschäftsführer des Freundschaftskreises und erster Stadtbeigeordneter begrüßt. Eigens angereist war die frühere Stadtbürgermeisterin Ilona König. Sie hatte damals den Freundschaftsvertrag unterzeichnet - zusammen mit dem polnischen Bürgermeister Miroslaw Wadolowski. Er ist heute mehr denn je von der Idee überzeugt, bestärkt von den freundlichen Banden. Obwohl fast 1300 Kilometer sie trennten, sähen sie sich mindestens einmal im Jahr und lernten gegenseitig ihre Geschichte und Kultur kennen.

Große Wiedersehensfreude


Jeder zeige, was bei ihm am schönsten sei. In Hel seien das Strand, Meer und Natur: "Und wir nehmen uns ein Beispiel an der deutschen Gastfreundschaft." Daher ist er froh, dass die Partnerschaft inzwischen auch Jugendliche und Kinder mit einbezieht. Das intensiviere die Freundschaft und erleichtere es, die Sprache zu lernen. Willi Auler freute sich, erneut viele neue Gäste begrüßen zu können. Etwa jeder Zweite der Delegation besuche Hermeskeil zum ersten Mal. Das zeige, dass auch die "Helaner" sehr interessiert seien an der Partnerschaft, die beständig neue Freunde gewinne. Ebenso wie in Hermeskeil, wo bei etlichen Gastgebern erstmals polnische Gäste übernachteten. Alle Besucher seien privat untergebracht. Bei denen, die schon einige Jahre dabei sind, war die Wiedersehensfreude groß. "Es ist immer eine Bereicherung", sagte eine Hermeskeilerin. Schon die Begrüßungen seien ganz herzlich, so dass sie sich nun auf "vier schöne Tage" freue. Entscheidend für Gastgeber ist laut Karl Heege die "Freude am Zusammensein". Die meisten Gäste würden nur Polnisch sprechen. Wenn auch Englisch nicht mehr weiterhilft, werden Hände und Mimik zu Hilfe genommen. Der Verständigung tut das laut Heege aber keinen Abbruch: "Unsere Gäste leben Atmosphäre."
Das Programm bietet heute ein mittelalterliches Fest auf der Grimburg auf. Eingeladen hat Hülpes als Vorsitzender des Burg-Fördervereins. Der abendliche Festakt - umrahmt von der Stadtkapelle und der Ruck-Zuck-Garde - beginnt um 19 Uhr in der Hochwaldhalle, die für alle Interessierten offen steht.
Morgen, Samstag, steht das Thema erneuerbare Energien im Mittelpunkt sowie nachmittags der Besuch des Multi-Kulti-Festes in der Hochwaldhalle. Abends heißt es dann Abschiednehmen. Via Leinwand wird in der Hochwaldhalle das Champions-League-Finale übertragen. "Bürgermeister Miroslaw Wadolowski ist ein Fußball-Freak", erklärt Heege. Abfahrt ist dann am Sonntag um 12 Uhr nach einer gemeinsamen Messe (10.45 Uhr). urs

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