Punktlandung beim Holzeinschlag

Zerf · Der Gemeindeforst ist in Zerf eine zuverlässige Geldquelle. Auch 2012 gab es wieder einen Gewinn beim Verkauf von Industrieholz. Die Nachhaltigkeit des Baumbestandes ist gewährleistet. Allerdings fordert der Klimawandel auch hier einen Umbau.

 Forstwirt Herbert Steuer bei der Arbeit. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Forstwirt Herbert Steuer bei der Arbeit. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Zerf. "Voraussichtlich gibt es aus dem Zerfer Forst in diesem Jahr einen Gewinn von 180 000 Euro." Mit diesem Satz hat Revierförster Helmut Gödert den Mitgliedern des Ortsgemeinderates ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Bei gleichbleibend guten Preisen für Qualitätsholz aus dem Hochwald konnte sogar der Einschlag von erlaubten 9500 Festmetern auf 7700 reduziert werden.
"In diesem nassen Herbst wollten wir mit der Holzernte nicht noch den weichen Waldboden schädigen", erklärt der Forstmann, der für die Ortsgemeinde 1350 Hektar Zerfer Wald bewirtschaftet.
Günter Dexheimer fragt nach den langfristigen Perspektiven des Zerfer Forstes. "Gerade läuft das zehnjährige Forsteinrichtungswerk aus.
Die erlaubten Größenordnungen der Holzernte werden neu berechnet", erklärt Förster Gödert. Den bisherigen Einschlag habe man in Zerf mit 99 Prozent getroffen.
Viele Unwägbarkeiten


Das sei erstaunlich, denn die Hälfte des Einschlags werde von Unwägbarkeiten wie Stürme, Käferbefall und Holzkrankheiten bestimmt. "Wir müssen uns am Markt ausrichten und immer wieder beim Einschlag nachjustieren", verlangt Stefan Schmitt (CDU).
Für 2013 wird ein etwas geringeres Ergebnis angepeilt. 9430 Festmeter werden Ende 2013 rund 162 000 Euro eingebracht haben. Schwerpunkt der Waldpflege wird wieder die Wildproblematik mit dem Schutz der Jungpflanzen vor gefräßigen Geweihträgern sein.
Im abgelaufenen Jahr wurden im Zerfer Revier dafür 60 000 Euro aufgewendet. Bei Neuanpflanzungen setzt der Forstmann beim Nadelholz verstärkt auf die Douglasie.
"An den Südhängen wird sich die Fichte verabschieden", antwortet Gödert auf die Frage nach dem Klimawandel von Walter Kesseler (Bürger Offene Kommunalpolitik, BOK). Die Douglasie vertrage höhere Temperaturen besser.
Brennholzbedarf ist gedeckt


Der Brennholzbedarf der Bürger kann in Zerf gut aus dem Gemeindewald gedeckt werden, ohne auf Lieferungen aus dem Staatswald angewiesen zu sein. Die Bestellungen sind abgeschlossen, die Zuteilung zum größten Teil erledigt. Bei den Brennholzpreisen freuen sich die einheimischen Kunden weiterhin über stabile 32 Euro pro Raummeter.
Bei diesen guten Zahlen hat Ortsbürgermeister Dieter Engelhardt natürlich kein Problem ein einstimmiges Votum für den Forstwirtschaftsplan zu bekommen. doth

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